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Detailergebnis zu DOK-Nr. 66285

Vermeidung von AKR in Betonfahrbahndecken

Autoren R. Breitenbücher
C. Sievering
Sachgebiete 11.3 Betonstraßen

Straße und Autobahn 64 (2013) Nr. 4, S. 225-232, 15 B, 1 T, 15 Q

In den letzten Jahren sind in Betonfahrbahndecken vermehrt Schäden (Risse) aufgetreten, die mit einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) in Verbindung gebracht wurden. Bei einer AKR reagiert amorphe Kieselsäure, die in Gesteinen enthalten sein kann, bei entsprechender Feuchte mit den Alkalien (Natrium, Kalium), die unter anderem bereits im Zementstein enthalten sind. Eine AKR ist im allgemeinen Betonbau seit langem bekannt und durch entsprechende betontechnische Maßnahmen beherrschbar. Bei Betonfahrbahnen kommen allerdings zwei zusätzliche Effekte hinzu. Zum einen werden im Winter alkalihaltige Taumittel auf die Betonoberfläche aufgebracht, die einen zusätzlichen (externen) Alkalieintrag in den Beton abbilden. Zum anderen ist der Beton durch die ständig überrollenden Fahrzeuge, insbesondere durch den Schwerverkehr, massiv zyklischen Beanspruchungen ausgesetzt. Dadurch entstehen im Laufe der Zeit feinste Mikrorisse im Betongefüge, die zunächst als Makrorisse so gar nicht erkennbar sind. Allerdings können über diese die extern eingetragenen Alkalien vergleichsweise tief in das Betongefüge eindringen und dort die gefürchtete AKR auslösen. Die deutlich erhöhte Gefahr einer AKR durch den externen Alkalieintrag in Verbindung mit Mikroschädigungen infolge der zyklischen Verkehrsbeanspruchungen wurde in einschlägigen Labor- und Praxisversuchen nachgewiesen.