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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68021

Am Beginn einer Stadtentwicklungsepoche der Resilienz?: Folgen für Architektur, Städtebau und Politik

Autoren T. Sieverts
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Informationen zur Raumentwicklung (2013) Nr. 4, S. 315-323

Es scheint, als ginge in der langen Geschichte der Stadt ein vergleichsweise kurzes Zwischenspiel des Wohlstands zu Ende, ohne dass wir wüssten, was kommen wird. Sehr wohl wissen wir aber, dass die Entwicklung so nicht weitergehen kann und darf. Für tragfähige Zukunftsvisionen fehlt allerdings ein lebendiges Zeitgeschichtsbewusstsein ebenso wie lebendige Zukunftsvorstellungen. Das Entwickeln und Bauen ist derzeit auf kurzfristigen Gewinn, nicht auf robuste Dauerhaftigkeit angelegt. Das Denken und die Förderung von Resilienz setzen eine bestimmte Grundhaltung voraus, begründet auf Erfahrungen und realistischer Vorstellungskraft. Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Trends weisen jedoch nicht in Richtung Resilienz. Um in einer solchen Situation überhaupt Gehör zu finden und Aussicht auf Erfolg zu haben, müsste eine Resilienz fördernde Haltung heute vorsorgende Weitsicht mit einem Nutzen für die Gegenwart verbinden. Resilient planen, bauen und umbauen wird im Zeitalter der ökologischen Nachhaltigkeit, des Klimawandels und der Umstellung auf erneuerbare Energien zu einer anderen Baukultur führen. Zu einer Baukultur, in der wahrscheinlich viel weniger als bisher, aber dafür hoffentlich weitsichtiger und umsichtiger gebaut würde, zu einer Baukultur, in der rechtzeitig mitbedacht würde, ob und wie eine schrumpfende und ärmer werdende Bevölkerung die Unterhaltslast der riesigen aufgehäuften Baumassen, vor allem aber der Infrastruktur, tragen könnte; zu einer Baukultur, die die notwendige, qualitätsvolle Transformation des Baubestands als ihre Hauptaufgabe sieht.