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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68663

Stauprognoseverfahren und -systeme (Forschungsprojekt ASTRA 2011/010)

Autoren M. Ruesch
C. Jackson
P. Kauf
N. Stoop
T. Ott
M. Burkhard
C. Moreni
P. Hegi
T. Koy
S. Frei
Sachgebiete 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2014, 211 S., 70 B, 50 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1499)

Jährlich gingen 2005 in der Schweiz circa 20 000 Stunden im Stau verloren. Dies verursacht mit rund 1,5 Mrd. CHF enorme volkswirtschaftliche Staukosten, wobei etwa die Hälfte der Kosten auf Autobahnen anfällt. Die Staustunden auf dem Nationalstraßennetz haben zwischen 2005 und 2012 um 80 % zugenommen. Die für das Jahr 2005 ermittelten Staukosten sind somit in der Zwischenzeit weiter stark angestiegen. Heute fehlt für die Schweiz ein verlässliches Stauprognosesystem, welches den Straßenbetreibern und Straßenbenutzern die notwendige Unterstützung für ein zweckmäßiges Verkehrsmanagement und eine sinnvolle Reiseplanung bietet. Bestehende Verkehrsinformationssysteme in der Schweiz beschränken sich weitgehend auf die Darstellung der aktuellen oder historischen Verkehrslage, welche in die Zukunft extrapoliert wird. Diese rudimentären Prognosen können die Verkehrs- und Stauentwicklung häufig nicht richtig erfassen - der Verkehr kann so lediglich reaktiv informiert beziehungsweise gesteuert werden und Stausituationen lassen sich kaum proaktiv verhindern. Erste Szenarien-Studien zeigen hingegen, dass eine proaktive, das heißt prognosebasierte Steuerung des Verkehrs, erlauben würde, Verkehrsspitzen so zu brechen, dass Staus ganz verhindert oder zumindest Staustunden reduziert würden. Die nationale und internationale Literatur über Verkehrs- und Stauprognosen zeichnet sich durch eine Vielfalt von unterschiedlichen Methoden aus. Viele Studien sind allerdings erst akademischer Natur und wurden höchstens eingeschränkt in eine echte Anwendung transferiert. Es besteht daher ein erhebliches Potenzial für zukünftige Anwendungen zur Reduktion der Staustunden. Ein Ziel des Projekts war es, zu klären, wie weit und wie sich dieses Potenzial für ein Stauprognosesystem in der Schweiz nutzen lässt und wie ein solches System aussehen könnte.