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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68839

Entwicklung künstlicher Straßendeckschichtsysteme auf Kunststoffbasis zur Geräuschreduzierung mit numerischen und empirischen Verfahren

Autoren A. Schacht
Sachgebiete 14.4 Fahrzeugeigenschaften (Achslasten, Reifen)
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung)

Aachen: Institut für Straßenwesen, RWTH Aachen, 2015, XIV, 303 S., 190 B, 19 T, zahlr. Q, Anhang (Aachener Mitteilungen Straßenwesen, Erd- und Tunnelbau Nr. 63). - ISBN 978-3-925163-52-2

Potenziale der konventionellen Straßensysteme zur Vermeidung des sogenannten Reifen-Fahrbahn-Geräusches (Rollgeräusch) scheinen nahezu ausgeschöpft zu sein. Allenfalls können durch weitergehende Feinabstimmungen an den Kontaktpartnern Reifen und Fahrbahn noch geringe Lärmreduktionen erreicht werden, die aber keinesfalls zu einer Halbierung der empfundenen Lärmbelastung führen. Ausgehend von der Überlegung, dass ein akustisch optimiertes Design von Fahrbahndeckschichten nur durch eine funktionale Trennung einzelner Strukturbereiche der Deckschicht gewährleistet werden kann, wurde ein mehrlagiges Deckschichtsystem entwickelt, das aus einer oder mehreren Lärmabsorptionsschichten mit einer Strukturschicht auf Kunststoffbasis darüber besteht. Die akustischen Eigenschaften der künstlich erzeugten Oberflächenstrukturen wurden durch numerische Modelle charakterisiert und bewertet. Die Texturen der Strukturschicht gewährleisten einen optimalen Abfluss der Luft im Kontaktbereich Reifen/Straße und reduzieren Reifenschwingungen. Ihre akustische Wirksamkeit wurde auf dem Prüfstand Fahrzeug-Fahrbahn der Bundesanstalt für Straßenwesen überprüft. Die Strukturschichten stützten sich auf eine oder mehrere Absorptionsschichten mit hoher Schallabsorption ab. Die schließlich entwickelte und ausgewählte Deckschicht wurde straßenbautechnisch umgesetzt. Messungen der Reifen-Fahrbahn-Geräusche im Reifen-Nahbereich (CPX-Messungen) ergaben gegenüber einem Vergleichsasphalt eine Minderung des Pkw-Rollgeräuschpegels von 5,0 bis 5,6 dB(A).