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Detailergebnis zu DOK-Nr. 68963

Von Kopenhagen bis Vorarlberg: was wir von Fahrradhauptstädten lernen können

Autoren J. Thiemann-Linden
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.5 Radverkehr, Radwege

AKP, Fachzeitschrift für alternative Kommunal Politik 36 (2015) Nr. 2, S. 38-40, 2 B

Zwischen 2002 und 2008 nahm die Zahl der mit dem Rad zurückgelegten Wege zwar um 16 % zu, im Gesamtbild aller Verkehrsmittel ist dies jedoch nur eine geringe Verschiebung. Experten betonen aber immer wieder, dass vor 60 bis 80 Jahren die Fahrradnutzung in Mitteleuropa - gerade in Industrierevieren wie an der Ruhr - noch viel höher lag als heute. Die heutige Fahrradkultur in der jeweiligen Stadt hängt auch davon ab, wie stark der Autoverkehr seitdem das Rad von der Straße verdrängt und fast den gesamten Straßenraum für das schnelle Durchfahren und Abstellen beansprucht hat. Vor 30 bis 40 Jahren bereits begann die Gegenbewegung in den Niederlanden und Dänemark, wo sich Fahrradnutzung auf höherem Niveau als in den anderen europäischen Ländern wieder stabilisierte und seitdem kontinuierlich weiter ansteigt. Das ging zunächst einher mit Flächenumverteilung zugunsten der Radwege und mit Verkehrsberuhigung. Ohne die unterschiedliche Mobilitätshistorie sind auch die extremen Unterschiede im deutschen Städtevergleich nicht zu erklären.