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Detailergebnis zu DOK-Nr. 69153

Charakteristika reiner bitumenhaltiges Bindemittel und von Gemischen mit Anteilen an wiedergewonnenen Bindemitteln aus recycelten Asphaltschindeln - Rheologie und chemische Eigenschaften (Orig. engl.: Characteristics of virgin and recycled asphalt shingle binder: rheological and chemical properties)

Autoren F. Zhou
S.-C. Huang
P. Chen
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Asphalt Materials and Mixtures 2014, Volume 1. Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2014 (Transportation Research Record (TRB) H. 2444) S. 78-87, 12 B, 2 T, 20 Q

In den vergangenen Jahren hat der gestiegene Preis für bitumenhaltiges Bindemittel die Industrie dazu angeregt, nach geeigneten Ersatzstoffen zu suchen. Eine besondere Rolle spielten dabei mehr und mehr Recyclingbindemittel. Neben der Rückgewinnung aus Straßenbelägen kamen dabei besonders Industrieabfälle aus der Dachschindelproduktion und wiedergewonnene Stoffe aus abgebrochenen Dachbelägen zur Verwendung. Wegen ihres hohen Bindemittelanteils, den ökologischen Vorteilen und den Möglichkeiten der Kostensenkung bei den Rohstoffen haben sich die Straßenbaubehörden zahlreicher Bundesstaaten der USA seit den 1980er Jahren zum Einsatz von Recyclingbindemitteln entschlossen. Trotzdem gibt es bislang nur unzureichende wissenschaftliche Untersuchungen zum Mischungsverhalten von reinen bitumenhaltigen Bindemitteln mit den wiedergewonnenen Bindemitteln aus Asphaltschindeln. Anders als bei Bindemitteln aus recycelten Straßenbelägen sind die Bindemittel in der Dachbelagsproduktion infolge des Herstellungsprozesses einer erhöhten Oxidation ausgesetzt, was unmittelbaren Einfluss auf den Alterungsprozess der Bindemittel hat. Es ist daher zu erwarten, dass Gemische mit höherem Anteil an Bindemitteln aus Asphaltschindeln ein anderes physikalisches und chemisches Verhalten aufweisen, als Gemische mit Bindemitteln aus Straßenbelägen. In der Studie werden aus diesem Grund zwei sortenreine bitumenhaltige Bindemittel (PG 64-22 A und PG 64-22 B) mit jeweils einem neuen Bindemittel aus der Asphaltschindelproduktion, einem wiedergewonnenen Bindemittel aus Industrieabfällen sowie einem Bindemittel aus Abbruchschindeln in verschiedenen Mischungsverhältnissen im Laborversuch vermischt und die Proben auf ihre rheologischen und chemischen Eigenschaften untersucht. Anders als bei den bekannten Ergebnissen gleichartiger Versuche mit Bindemitteln aus Straßenbelägen, stellte sich ein deutlich nichtlineares Verhältnis dar, was ein deutliches Indiz für das Alterungsverhalten ist. Die Studie ist zunächst im Labormaßstab angelegt worden und muss noch auf eine breitere Basis an Ausgangsstoffen gestellt werden. Sie ist bislang nicht repräsentativ für eine Zugabe im Mischwerk und entsprechende Feldversuche stehen noch aus.