Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 69347

Einfluss von Radverkehrsaufkommen und Radverkehrsinfrastruktur auf das Unfallgeschehen

Autoren M. Enke
D. Alrutz
R. Maier
W. Bohle
F. Zimmermann
M. Pohle
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Berlin: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., Unfallforschung der Versicherer, 2015, 188 S., 78 B, 74 T, zahlr. Q (Forschungsbericht / Unfallforschung der Versicherer (GDV) Nr. 29). - Online-Ressource unter: http://www.udv.de. - ISBN 978-3-939163-57-2

Künftig werden insbesondere im Stadtverkehr zunehmende Radverkehrsstärken und stärker differenzierte Geschwindigkeiten von Radfahrern erwartet. Die Studie sollte klären, ob sich daraus ein Einfluss auf das Unfallgeschehen ergeben wird und welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs zu ergreifen sind. Die Untersuchung sollte zunächst für den heutigen Radverkehr bei unterschiedlichen Radverkehrsanlagen, Einflüsse aus Radverkehrsstärken, Radverkehrsgeschwindigkeiten und der Altersstruktur auf die Anzahl, die Schwere und die Typen von Radfahrer-Unfällen ermitteln. Aus Verkehrszählungen, Verhaltensbeobachtungen, Geschwindigkeitsmessungen und Unfallanalysen für Radfahrer ergaben sich wesentlichen Erkenntnisse. In sechs Szenarien wurden anschließend mögliche Entwicklungstendenzen des Radverkehrs entwickelt und deren Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit abgeschätzt. Die Szenarienberechnungen beruhten auf der heute üblichen Mischung teils anforderungsgerechter, teils aber auch mängelbehafteter Radverkehrsanlagen. Sie zeigten, dass an Streckenabschnitten in Zukunft die Anzahl der Radverkehrsunfälle mit Personenschaden und noch stärker die Anzahl der Radverkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden, vor allem bedingt durch den Anstieg der Radverkehrsstärken, stark zunehmen werden, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Unter den Bedingungen des Szenarios mit erheblich höheren Stärken und Veränderung der Geschwindigkeit wird sich die Anzahl der Radverkehrsunfälle mit Personenschaden sogar mehr als verdoppeln und sich die Anzahl der schweren Radverkehrsunfälle im Vergleich zu den heutigen Zahlen um den Faktor 2,4 erhöhen. Bei Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn wie auch auf Radfahrstreifen ist mit Anstieg der Radverkehrsstärke die stärkste, auf Radwegen die geringste Zunahme an Radverkehrsunfällen zu verzeichnen.