Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 69557

Geschichte des Straßenbaus: die Zeit des Vizekönigreichs von Mexiko (Orig. franz./engl.: Histoire de routes: la période de la vice-royauté du Méxique / Road stories: Mexico's viceroyality period)

Autoren A.A. Torres-Acosta
J. Bustamante
C. Cramaussel
Sachgebiete 0.1 Straßengeschichte

Routes/Roads (2015) Nr. 367, S. 88-93, 4 B

Die Entwicklung des Handels und der Gesellschaft in dem auch als Neuspanien bezeichneten Gebiets erforderte im 16. Jahrhundert neue Verbindungen. Nicht nur der Abbau von Gold und Silber, sondern auch die zur Versorgung der Bergwerksarbeiter notwendige Landwirtschaft und Viehzucht sowie die Herstellung der erforderlichen Geräte und der Handel damit waren auf Transportwege angewiesen. In Ost-West-Richtung wurde der Hafen Veracruz und damit Europa mit dem Hafen Acapulco und damit Asien, das heißt, der Atlantik mit dem Pazifik verbunden. In Nord-Süd-Richtung wurden die Bergbaugebiete miteinander, mit der Hauptstadt Mexiko und den wichtigsten Handelsplätzen verbunden. Bis 1815 kam einmal jährlich eine Galeone aus den Philippinen mit Waren aus Asien in Acapulco an, die größtenteils in 13 Tagen über unbefestigte Wege und zahllose Flüsse bis Mexiko-Stadt gebracht wurden. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse mit starken Regenfällen, welche die Wege unpassierbar machten, fand der Warentransport in andere Landesteile in der kalten Zeit höchstens dreimal im Jahr statt. Von Mexiko-Stadt bis Santa Fé benötigte man im 17. Jahrhundert 6 Monate, wenn alles gut ging. Das kluge, befestigte Wegenetz der Mayas mit schwimmenden Holzbrücken und Kalkschotter wurde von den Eroberern völlig umgestaltet. Erst viel später entstanden die befestigten Transportwege für den Warentransport, von denen Alexander von Humboldt Anfang des 19. Jahrhundert berichtet.