Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 69606

Ohne Ampeln zügig mit dem Rad durch die Stadt: Duisburg macht Platz für mehr Rad- und Fußverkehr

Autoren G. Puhe
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA

mobilogisch! 35 (2014) Nr. 3, S. 36-38, 4 B

Eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen durch die Innenstadt wurde in den letzten Jahren komplett umgestaltet. Hier zeigt sich exemplarisch das Umdenken in der Verkehrsplanung, wie es für viele Abschnitte im Straßenverkehr in Duisburg umgesetzt wird. Sie galten jahrelang als Störfaktoren im (Auto-)Verkehr, die Radfahrer und die Fußgänger. Als das Fahrrad noch ein notwendiges Verkehrsmittel war und das war es nach dem 2. Weltkrieg in den 1950er- und 1960er-Jahren, plante man Straßen mit seitlichen Radwegen, getrennt durch einen Bordstein, niveaugleich mit dem Gehweg. Das Fahrrad war ein Hilfsmittel, das eine etwas schnellere Fortbewegung ermöglichte als das Zufußgehen. Fotos aus Mitte der 1960er-Jahre zeigen noch, wie hunderte von Fahrrädern zum Schichtwechsel aus den Werkstoren der Industriebetriebe strömten. Mit dem Wirtschaftswunder und dem zunehmenden Wohlstand wurde das Fahrrad zugunsten des Autos zurückgedrängt. Und wo es nicht möglich war, durch Abbrüche breitere Verkehrsschneisen zu schaffen, mussten auch die damals vorbildlichen Radwege ganz oder teilweise zurückgebaut werden, um dem zunehmenden und prioritär geführten Autoverkehr genügend Raum zur Verfügung zu stellen. Übrig blieben manchmal nur weniger als einen Meter breite Radwege neben dem Gehweg und damit aus der Sichtweite des Autofahrers verbannt. Dem heutigen Anspruch an Fahrradfahren und den Erkenntnissen aus der Verkehrssicherheitsforschung entsprechen diese Radverkehrsanlagen nicht mehr. Diese Entwicklung machte auch die gut ein Kilometer lange innerstädtische Ost-West-Verbindung vom Bahnhof zum Rathaus vorbei am Stadttheater durch.