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Detailergebnis zu DOK-Nr. 69786

Stadtplanung was nun?: Situation der stadtregionalen Planung nach der Individualisierung des Verkehrs (Teile 1 und 2)

Autoren E. Kutter
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Verkehr und Technik 68 (2015) Nr. 8, S. 275-278, 3 B, 31 Q / Nr. 9, S. 311-315, 1 B

Die für die Stadtplanung vorgeschlagenen neuen Ansätze sollen verkehrssparsamer funktionieren und insgesamt verkehrsärmere Regionen konstituieren. Dies wäre eine Rückkehr zu den umfassenderen Prinzipien der Daseinsvorsorge; hierzu werden folgerichtig auch die aktuellen Hemmnisse benannt: Die vehemente Verteidigung egoistischer Eigeninteressen - also eigentlich die Absurdität jeder Bürgerbeteiligung-, das in Frage stellen jeder Entscheidung im Sinne des Gemeinwohls sowie der extreme Eigentumskult und die zunehmende Macht der Investoren. Diese Einsichten führen auch bei der Stadtplanung zu ersten Forderungen nach Veränderungen der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen, mehr Spielräumen für die lokale, stadtregionale Ebene. Zusätzlich werden neue gesetzliche Regelungen für die interkommunale und regionale Kooperation gefordert, hierfür dann auch staatliche Unterstützungsprogramme sowie nicht zuletzt eine erhebliche Stärkung des Gemeinwohlanspruchs im Bodenrecht. Die jahrelangen Diskussionen um die Nachhaltigkeit unserer Lebens- und Wirtschaftsweisen haben also immerhin bewirkt, dass auch die Städtebauer und Stadtplaner die Entwicklungen von der Stadt zur Region kritischer bewerten. Gerade in Verbindung mit dem Thema individueller Mobilität, die ja maßgeblich für die Regionalisierung der Siedlungen und die Verkehrsabhängigkeit aller Wirtschaftsabläufe verantwortlich ist, werden inzwischen auch die Grenzen der bis heute so hoch gehandelten Bürgerbeteiligung gesehen.