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Detailergebnis zu DOK-Nr. 70907

Stahlwerksschlacken im offenen Wegebau

Autoren R. Bialucha
Sachgebiete 9.6 Schlacken (Hochofen-, Metallhütten-, LD-)
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Straße und Autobahn 67 (2016) Nr. 8, S. 612-618, 13 B, 9 Q

Der Einsatz von industriellen Nebenprodukten in Wegen, Plätzen oder Wällen, die nicht mit dichten Abdeckungen (wie zum Beispiel Beton oder Asphalt) versehen sind, wird von Umweltbehörden in zunehmendem Maße kritisch beurteilt. Im offenen Einbau sind Auslaugvorgänge, hervorgerufen durch Regen- oder Oberflächenwässer, von großer Bedeutung. Sowohl vonseiten des Bodenschutzes, der eine Anreicherung von Schadstoffen verhindern will, als auch vonseiten des Wasserschutzes, der die Aufrechterhaltung des guten Zustands von Grundwasser sicherstellen soll, ist ein Eintrag umweltrelevanter Parameter unerwünscht. Ziel von zwei AiF-Forschungsprojekten war es daher, das langfristige Verhalten von Stahlwerksschlacke im offenen Wegebau möglichst praxisnah zu untersuchen. Dazu wurde in der Nähe von Kehl ein Versuchsweg mit Elektroofenschlacke und in Krefeld ein Weg mit LD-Schlacke gebaut. Zum Vergleich wurden Versuchsabschnitte mit Naturgestein (Granit beziehungsweise Kalkstein) angelegt. Um Aussagen zum Stoffaustrag aus den Gesteinskörnungen treffen zu können, wurden direkt unterhalb der jeweiligen Tragschicht Auffanggefäße eingebaut sowie zur Gewinnung von Bodenlösungen Saugkerzen in verschiedenen Tiefen jeweils in der Mitte und im Bankettbereich der Versuchswege eingesetzt. Begleitet wurden diese Praxisversuche durch umfangreiche Untersuchungen im Labor und im halbtechnischen Maßstab.