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Detailergebnis zu DOK-Nr. 71106

Ökologie, Naturschutz und ökologisch orientierte Landschaftsplanung

Autoren B. Jessel
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Natur und Landschaft 91 (2016) Nr. 9/10, S. 456-463, 4 B, zahlr. Q

Die Einführung der Landschaftsplanung in das Bundesnaturschutzgesetz von 1976 verband sich mit der Hoffnung, mittels einer rational ausgestalteten "ökologischen Planung" Naturschutzaspekte besser in Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen. Von diesem strikten Rationalitätsanspruch ist die Landschaftsplanung, nicht zuletzt aufgrund von Kritik infolge mangelnder Wirksamkeit, mittlerweile abgerückt. Sie hat sich von den stark wissenschaftsbasierten Ansätzen der 1980er-Jahre weg bewegt zu einer stärker prozesshaften Ausgestaltung, der aktiven Thematisierung von Wertbezügen und deren Herleitung in partizipativen Ansätzen. Gleichwohl wäre es wünschenswert, dass aktuelles ökologisches Wissen über Landnutzungsmuster oder die Integration von Ökosystemleistungen in Entscheidungen stärkeren Eingang auch in die Landschaftsplanung finden. Es wird dafür plädiert, dass sich der Naturschutz beziehungsweise eine angewandte Naturschutzforschung stärker des oft notwendigen Transfer- beziehungsweise Übersetzungsschritts annimmt, um ökologisches Wissen für planerische Anwendungen verfügbar zu machen.