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Detailergebnis zu DOK-Nr. 72186

Engpassfaktor Planungsingenieure - wie der akute Fachkräftemangel notwendige Investitionen behindert

Autoren T. Puls
O. Koppel
Sachgebiete 0.12 Ingenieurberuf
1.2 Personalangelegenheiten

Internationales Verkehrswesen 68 (2016) Nr. 4, S. 12-15, 1 B, 1 T, 7 Q

Mit dem Bericht der Pällmann-Kommission aus dem Jahr 2000 war die Unterfinanzierung der Bundesverkehrswege ein offenes Geheimnis. Es dauerte dennoch gut 15 Jahre, bis die Finanzplanung eine Trendwende vollzog. Die Investitionen in die Bundesfernstraßen sollen nun von 5,1 Mrd. EUR im Jahr 2015 auf über 7 Mrd. EUR im Jahr 2018 steigen und auf diesem Niveau bis 2020 bleiben. Damit nähern sich die geplanten Investitionen dem an, was einst als Bedarf geschätzt wurde. Bereinigt man den Investitionshochlauf aber um die Preisentwicklung im Straßenbau, so stellt man fest, dass damit eher die realen Investitionsrückgänge der letzten zehn Jahre ausgeglichen werden dürften umso mehr irritiert es dann, dass es vielen Ländern schon im Jahr 2015 nicht gelungen ist, die eigentlich viel zu knappen Mittel auch wirklich abzurufen. Vor allem die kleineren Flächenländer scheiterten hier. Der Fachkräftemangel in den Verwaltungen ist dabei zum größten Problem für die Verkehrsinfrastruktur zu werden. In der Vergangenheit haben die Straßenbaubehörden der Länder viel Personal abgebaut. Das betrifft auch die Ingenieure in den Planungsabteilungen. Beim Versuch, wieder zu rekrutieren, stoßen die Länder auf einen Arbeitsmarkt mit starkem Bewerbermangel. Die demografische Herausforderung verschärft die Probleme weiter, denn ein Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Planungsingenieure ist mindestens 55 Jahre alt und wird in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen.