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Detailergebnis zu DOK-Nr. 72743

Bewertungshintergrund für den Widerstand gegen Polieren (Polierprüfung vs. Petrografie) - Teil 2: Petrografie

Autoren F. Röthlisberger
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.5 Naturstein, Kies, Sand

Gesteinstagung 2017 - Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Gesteinskörnungen, Ungebundene Bauweisen", 22./23. November 2017, Aschaffenburg. Köln: FGSV Verlag, 2017, USB-Stick (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Gesteinskörnungen, Ungebundene Bauweisen" (FGSV, Köln) H. 12) (FGSV M 12) 13 S., 16 B, 2 T, 8 Q

In Verbindung mit zwei Forschungsvorhaben, die in Deutschland von der FGSV initiiert wurden, wurde eine ergänzende Forschung von dem Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie unterstützt, um einen Zusammenhang zwischen Petrografie und Polierwiderstand zu finden. Bei bisherigen Forschungen konnte keine Korrelation zwischen der genetischen Petrografie und dem Polierwiderstand eines Gesteins gefunden werden. Welche mineralogischen Eigenschaften lassen sich gegebenenfalls für den neuen Versuch einer Korrelation nutzen? Naheliegend erscheint es, das Abnutzungsverhalten der Mineralien für eine Unterscheidung heranzuziehen. Tourenq und Fourmaintraux (1971) haben ein interessantes Konzept des "Härtekontrasts" entwickelt. Das Konzept des Härtekontrastes basiert auf dem Unterschied zwischen der Härte des häufigsten Minerals und der Härte der übrigen Mineralien. Dieses Konzept stellt die Basis für die Korrelation zwischen Polierwiderstand und Mineralogie dar. Demnach basiert die Bestimmung des Polierwiderstands, sei es beim PSV oder beim PWS, prinzipiell auf der Ermittlung der differenziellen Abnutzung der gesteinsbildenden Minerale. Ein differenzieller Polierwiderstandskoeffizient lässt sich mit diesem Prinzip berechnen. Die Lithologien mit den höchsten differenziellen Polierwiderstandskoeffizienten weisen die höchsten PWS-Werte auf. Der Reibwiderstand von kompakten Lithologien nimmt mit zunehmendem Härteunterschied linear zu. Die Korrelation zwischen den PWS-Messwerten und den dazugehörigen mineralogischen Zusammensetzungen weist darauf hin, dass eine relativ genaue und einfache Theorie aufgrund von mineralogisch-petrografischen Größen für die Polierresistenz denkbar wäre. Dies sollte auch für den PSV wie wahrscheinlich auch für bestimmte Messungen in situ (SCRIM, SKM) gelten. Die Existenz einer brauchbaren Theorie bringt Vorteile für das PWS- und für das PSV-Verfahren. Es hilft bei der Interpretation der Messresultate. Außerdem können Abweichungen und Ausreißer erklärt werden.