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Detailergebnis zu DOK-Nr. 72875

Rollgeräuschentstehung und Rollgeräuschminderung

Autoren T. Beckenbauer
Sachgebiete 14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung)

Straße und Verkehr 103 (2017) Nr. 9, S. 14-22, 9 B, 6 Q

Für die Rollgeräuschminderung stehen grundsätzlich drei Fahrbahnoberflächeneigenschaften zur Verfügung: die Fahrbahnoberflächenrauigkeit (Textur), der Hohlraumgehalt und die Nachgiebigkeit. Hinsichtlich der Rollgeräuschentstehung und -abstrahlung beeinflussen diese Eigenschaften die mechanische Anregung des Reifens zu Schwingungen, die Wechselwirkung des auf der Fahrbahnoberfläche rollenden Reifens mit der im Reifen-Fahrbahn-Kontakt bewegten Luft (Aerodynamik) und den durch Reifenkontur und Fahrbahnoberfläche gebildeten Wellenleiter (Schalltrichter, Horn). Im Beitrag wird beschrieben, wie die bautechnischen Eigenschaften einer Fahrbahndeckschicht hierzu beitragen und wie sie positiv beeinflusst werden können. Empfohlen werden die Wahl des kleinstmöglichen Größtkorndurchmessers für das Deckschichtmischgut, der Einsatz verdichtungswilligen Mischguts und die Nivellierung der Oberflächentextur nach dem Einbau durch Walzen oder andersartige Oberflächenbearbeitung. Weiter empfehlenswert sind ein hoher Luftströmungswiderstand im Reifen-Fahrbahn-Kontakt, eine hohe Packungsdichte und geringe Rauhigkeitstiefen sowie die Wahl einer stetigen Sieblinie. Abschließend werden als wesentliche Mechanismen für die Abnahme der geräuschmindernden Wirkung anhand eines semidichten Asphalts aus dem Teilprojekt 3 "Langzeit-Monitoring" des schweizerischen Forschungspakets "Lärmarme Beläge innerorts" die Zunahme des mechanisch induzierten Rollgeräuschanteils und eine Erhöhung der Schallabstrahlung durch den Verlust an Schallabsorptionsvermögen genannt.