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Detailergebnis zu DOK-Nr. 72986

Forschungspaket: Lärmarme Beläge innerorts - EP 10: Sensitivität der akustischen Eigenschaften lärmarmer Beläge aufgrund der Variabilität bei der Herstellung (Forschungsprojekt ASTRA 2013/004)

Autoren T. Beckenbauer
D. Belcher
G. Kneib
N. Radojkovic
Sachgebiete 14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung)

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2017, 121 S., 41 B, 19 T, 20 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1616)

Ziel des Forschungsprojekts war, die bautechnischen und akustischen Eigenschaften zweier Typen semidichter lärmarmer Beläge zu untersuchen und hinsichtlich des Einflusses der bautechnischen Variabilität auf die akustische Performanz zu bewerten. Die Durchführung der Einbauten, der akustischen und bautechnischen Messungen und deren Auswertungen lieferten jeweils in sich konsistente Ergebnisse. In der Untersuchung war das akustische Verhalten der fertigen Straße weniger vom Verhalten auf der Baustelle geprägt als vom verbauten Mischgut. Von entscheidender Bedeutung für die akustischen Eigenschaften ist seine Korngrößenverteilung. Der feinkörnige SDA 4 führt zu wesentlich weniger rauen Oberflächen als der SDA 8. In der Stichprobe verfügt der SDA 4 über mehr Hohlraum und ist auch deshalb im Mittel um rund 2 dB leiser als der SDA 8. Die Gestalt der Sieblinien für einen gegebenen Belagstyp variiert in den Stichproben erheblich, wenn auch weit überwiegend innerhalb der weiten Grenzen der SNR 640 436. Damit ist die akustische Performanz bei Bestellung eines SDA-4- oder SDA-8-Belags allein mit Verweis auf die SNR für den Bauherrn nicht hinreichend vorhersehbar. Aus wirtschaftlichen und lärmspezifischen Gründen erscheint es unbedingt empfehlenswert, die zeitliche Entwicklung der untersuchten Deckschichten in einem ähnlichen Untersuchungsprogramm weiterhin zu beobachten, denn nur so kann beurteilt werden, wie sich die Varianz beim Einbau auf die akustische und bautechnische Dauerhaftigkeit auswirkt. Eine präzisere Erfassung der Vorgänge während des Einbaus über automatisch aufgezeichnete Maschinendaten, Einbautemperaturen und von georeferenzierten Walzübergängen durch die Baufirmen ist mittelfristig erstrebenswert und könnte die Ursache von einbaubedingten bautechnischen und akustischen Inhomogenitäten entlang von Straßenneubauten erklären und damit helfen, diese künftig zu reduzieren.