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Detailergebnis zu DOK-Nr. 73344

Die Beurteilung der Fahreignung bei Alkoholkonsumstörungen: Zeit für einen Paradigmenwechsel

Autoren G. Bühringer
R. Czernecka
Sachgebiete 0.3 Tagungen, Ausstellungen
3.9 Straßenverkehrsrecht
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Zeitschrift für Verkehrssicherheit 64 (2018) Nr. 2, S. 116-120, 2 T, zahlr. Q

Das bisherige Vorgehen bei der Wiedererteilung des Führerscheins nach alkoholbezogenen Straftaten im Straßenverkehr sollte aus klinisch-therapeutischer Sicht für Personen mit einer Alkoholkonsumstörung verbessert werden. Der lange Zeitraum zwischen dem Begehen der Straftat und der Durchführung der Fahreignungsbeurteilung behindert zum einen die Erstellung einer sicheren Diagnose. Weiterhin wird unzureichend auf notwendige therapeutische Maßnahmen eingegangen. Beides erschwert die Prognose des Rückfallrisikos beziehungsweise der zukünftigen Fahreignung, und erhöht damit auch das Risiko für weitere alkoholbezogene Straftaten im Straßenverkehr. Es wird alternativ eine Integration von Eingangsdiagnostik, Therapie, Abstinenzkontrollen und abschließender Eignungsdiagnostik schon während der Sperrfrist vorgeschlagen. Dabei soll der Fahrzeugführer möglichst zeitnah untersucht werden, um eine Diagnose zu sichern, dann an einer notwendigen stationären oder ambulanten leitliniengerechten Psychotherapie teilnehmen, um danach eignungsdiagnostisch im Sinne der jetzigen Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) untersucht zu werden.