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Detailergebnis zu DOK-Nr. 73732

Stauanalysen von Straßennetzen - dank MFD

Autoren R. Fischer
B. Tasnady
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Straße und Verkehr 104 (2018) Nr. 7-8, S. 18-27, B, T

In der Forschung wurde in den letzten Jahren das Makroskopische Fundamentaldiagramm (MFD) entwickelt. Behörden und Verkehrsplanenden steht damit ein neues Instrument zur Beschreibung des Verkehrszustands auf Netzebene zur Verfügung. Doch was ist das MFD genau und wozu taugt es in der Praxis? Das Unternehmen EBP wollte es genau wissen und hat für die Innenstadt von St. Gallen ein MFD erarbeitet und interpretiert. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von städtischen und kantonalen Verkehrsplanungsbehörden wurde die Aussagekraft des MFD eingeschätzt und mögliche Anwendungsbereiche diskutiert. In dichten städtischen Räumen trifft eine hohe Verkehrsnachfrage auf ein beschränktes Straßenangebot. Vor allem in Spitzenstunden sind heute viele städtische Knoten überlastet. Für einzelne Knoten können die Leistungsfähigkeit und die Verkehrszustände anhand des Fundamentaldiagramms schon heute gut beschrieben werden. Für Straßennetze gab es bisher keine zweckdienliche Methodik. Das MFD schafft hier Abhilfe. Im Gegensatz zum Fundamentaldiagramm einer einzelnen Strecke werden mit dem MFD Wechselwirkungen und Ausgleichsmechanismen im Straßennetz berücksichtigt: Bei Überlastung eines einzelnen Knotens stehen im System allenfalls Alternativrouten zur Verfügung, die nicht überlastet sind. Unlängst wurde in der Forschung die Übertragbarkeit des Fundamentaldiagramms auf die makroskopische Ebene nachgewiesen und das MFD mit empirischen Daten bestätigt.