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Detailergebnis zu DOK-Nr. 73777

Laborbeurteilung eines werksseitig hergestellten Asphaltgemisches mit hohem Anteil an Polymeren (Orig. engl.: Laboratory evaluation of a plant-produced high polymer-content asphalt mixture)

Autoren B.F. Bowers
S.D. Diefenderfer
B.K. Diefenderfer
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe
11.1 Berechnung, Bemessung, Lebensdauer

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board H. 2631, 2017, S. 144-152, 7 B, 6 T, 9 Q. - Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

Trennrisse an Asphaltdeckschichten auf Betontragschichten sind eines der Hauptprobleme im Straßenbau im US-Bundesstaat Virginia, aber auch landesweit in den USA. Dies hat das Interesse an der Entwicklung zahlreicher Riss-Minimierungstechniken geführt, welche leicht umsetzbar sein sollten. Eine der Techniken ist der Einsatz von Bindemittelmodifikationen, zum Beispiel mit Asphalt-Gummi-Mischungen, polymer-modifizierten Bindemitteln oder Bindemitteln mit einem hohen Anteil an Polymeren. Im Sommer 2014 hat das Verkehrsministerium Virginias einen Belag auf einer Versuchsfläche ausbringen lassen, der einen 7,5-prozentigen Anteil von Styrol-Butadien-Styrol am Bindemittel enthält. Die Versuchsfläche wurde in einem größeren Testfeld aufgebracht, die zu prüfende Teilfläche wurde als sogenannte "Niedrig-Risiko-Fläche" in Bezug auf Umsetzbarkeit und Nutzungsverhalten ausgewiesen. Die Vergleichsprobe in diesem Testfeld bestand aus einem herkömmlichen Asphaltbeton mit einer Gesteinskörnungsgröße von maximal 9,5 mm. Die Versuche wurden mit wiedererhitzen Mischgutproben ab Werk, verdichteten Baustellenproben und an Bohrkernen aus der Versuchsfläche durchgeführt. Zusätzlich wurde an allen Proben die Bindemitteleinstufung vorgenommen. Hier zeigte sich, dass das Bindemittel mit dem hohen Polymeranteil eine signifikant höhere Elastizität aufwies. Bei den wiedererhitzen Proben konnten in etwa vergleichbare dynamische E-Module festgestellt werden, während bei den baustellenverdichteten Proben und bei den Bohrkernen die Proben mit dem hohen Polymeranteil eine geringere Steifigkeit aufwiesen. Beim Verformungsverhalten und bei der Ermüdung zeigten sich wiederum Vorteile bei den Proben mit dem hohen Polymeranteil. Ähnliche Tests im Staate Texas indizierten eine vergleichbare Rissbeständigkeit beider Vergleichsgemische, wobei die Proben mit dem hohen Polymeranteil nur die halbe Zahl an Lastspielen aufwiesen. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen aber auf ein weitaus höheres Verformungsverhalten und größere Ermüdungsfestigkeit des Bindemittels mit einem hohen Anteil an Polymeren schließen.