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Detailergebnis zu DOK-Nr. 74883

Wartezeiten bei kurzen Abbiegestreifen an vorfahrtgeregelten Knotenpunkten (Orig. engl.: Delays of shared-short lanes at unsignalized intersections)

Autoren W. Brilon
N. Wu
Sachgebiete 5.11 Knotenpunkte
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 8, 2019, S. 450-462, 6 B, 1 T, 25 Q. - Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

An vorfahrtgeregelten Kreuzungen und Einmündungen im Zuge einbahniger Straßen werden vielfach Abbiegefahrstreifen, zum Beispiel für die Linksabbieger, angeordnet. Wenn diese kürzer sind als der maximale Rückstau im Geradeausverkehr oder in der Abbiegerichtung, spricht man von einem "kurzen Fahrstreifen" ("SSL" für shared short lane). Auf der untergeordneten Straße wirkt bereits die Aufweitung durch die Eckausrundung wie ein kurzer Fahrstreifen zum Beispiel mit einer Fahrzeuglänge. Die bisher verfügbaren rechnerischen Lösungen zur Beurteilung dieser Situation und ihrer Auswirkungen auf die Verkehrsqualität führen nur zur Ermittlung der Kapazität. Die bekannte Lösung umfasst die Kapazität der beiden Fahrstreifen an der Haltelinie ohne Berücksichtigung der SSL-Wirkung sowie die Kapazität des Verzweigungspunkts, an dem der kurze Fahrstreifen beginnt. Man kann bisher nicht die mittlere Wartezeit ausrechnen, die Fahrzeuge in den einzelnen beteiligten Strömen erleiden. Die einschlägigen Regelwerke (zum Beispiel HBS 2015) enthalten nur eine ersatzweise anwendbare Beurteilung der Wartezeiten. Dies gilt auch für einen SSL der Länge "0", das ist eine sogenannte Mischspur, auf der die Fahrzeuge aller Ströme einer Knotenpunktzufahrt fahren müssen. In dem Artikel wird eine mathematische Methode hergeleitet, mit der die mittlere Wartezeit für die einzelnen beteiligten Verkehrsströme, das heißt, den Geradeausverkehr und den abbiegenden Verkehr, errechnet werden kann.