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Detailergebnis zu DOK-Nr. 75153

Nachhaltiges Asset Management als Baustein kommunaler Daseinsvorsorge

Autoren A. Buttgereit
S. Gomolluch
Sachgebiete 1.3 Haushalts-, Kassen-, Rechnungswesen
12.0 Allgemeines, Management

Infrastrukturrecht 17 (2020) Nr. 1, S. 33-36, zahlr. Q

Lange Zeit stand der Neu-, Um- und Ausbau im politischen Fokus. Während im Bereich der Fernstraßen der ständig wachsende Schwerverkehr und die steigenden Achslasten bereits seit Jahren einen immer größer werdenden Erhaltungsbedarf hervorrufen und erhebliche Kosten verursachen, entsteht im untergeordneten Netz der Kommunen, welches circa 2/3 des Gesamtstraßennetzes in Deutschland umfasst, erst seit wenigen Jahren ein steigender Erhaltungs- und Finanzbedarf. Randbedingungen an eine bedarfsgerechte Infrastruktur resultieren beispielsweise aus einer sich verändernden Mobilität, der Digitalisierung und sich immer deutlicher abzeichnenden Folgen der Klimaveränderung. All diese Aspekte sind mit großen finanziellen Belastungen für die öffentliche Hand und erheblichen Einschränkungen für die Öffentlichkeit durch die zunehmenden Eingriffe in die kommunale Infrastruktur verbunden. Aus finanzpolitischer Sicht stellt die Verkehrsinfrastruktur zugleich ein enormes Anlagevermögen dar. Diesen Wert gilt es nachhaltig zu bewahren. Hierfür ist ein qualifiziertes operatives und strategisches Erhaltungsmanagement (EMS) erforderlich. Im Rahmen der Einführung von Teilen des Neuen Steuerungsmodells mussten Kommunen in verschiedenen Bundesländern, unter anderem seit 2005 auch in NRW, ihr Anlagevermögen erfassen und bewerten. Neben der technischen Sicht sind die kaufmännische Sicht sowie Lebenszykluskostenbetrachtungen zusätzlich in das Erhaltungsmanagement eingeflossen. Ziel der Kommunen sollte sein, die erforderlichen Eingriffe in die Straßeninfrastruktur rechtzeitig durchzuführen, insgesamt zu minimieren beziehungsweise die unvermeidbaren Eingriffe zu koordinieren. Die zur Verfügung stehenden Finanzmittel können so optimal eingesetzt werden, um die Nutzungsdauern zu erreichen, den Werterhalt des Anlagevermögens sicherzustellen und die neuen Herausforderungen an die Infrastruktur zu realisieren. Hierfür wird ein geeignetes Steuerungsinstrument, wie zum Beispiel ein kommunales Asset Management (AM), benötigt. Am Beispiel des kommunalen Erhaltungsmanagements in der Doppik im Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster soll gezeigt werden, wie ein solches Asset Management entwickelt und implementiert werden kann.