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Detailergebnis zu DOK-Nr. 75722

Wiederverwendung von Böden und Baustoffen bei der BAB 7

Autoren C. Lehners
M. Stoike
Sachgebiete 7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Straße und Autobahn 71 (2020) Nr. 5, S. 427-436, 14 B, 1 T, 9 Q

Im Rahmen eines Verfügbarkeitsmodells wurde die BAB A 7 zwischen der AS Neumünster-Nord und südlich AD Hamburg-Nordwest auf einer Länge von circa 65 km grundhaft erneuert und auf sechs beziehungsweise acht Fahrstreifen ausgebaut. Die wesentlichen Arbeiten an der Strecke wurden Ende 2018 im vorgesehenen Zeitplan fertiggestellt. Das Verfügbarkeitsmodell umfasst den Bau, den Betrieb und die Unterhaltung über einen relativ langfristigen Zeitraum von 30 Jahren. Ziel der dargestellten Untersuchungen war die Herstellung einer Verfestigung unter der Fahrbahn mit Wiederverwendung von Böden und Baustoffen. Die bauseitige Materialverarbeitung sollte soweit wie möglich unter Verwendung des Baumischverfahrens erfolgen. Aufgrund des geschuldeten Zwangs zur Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Problemlösungen mussten Ausführungskonzepte frühzeitig entworfen und Lösungsansätze so risikoarm wie möglich ausgearbeitet werden. Zunächst werden die Einflussfaktoren aufgeführt, die bei der Wiederverwendung von Böden und Baustoffen im Straßenbau im Zuge einer Optimierung der Bauleistung generell zu berücksichtigen sind: Qualität, Wirtschaftlichkeit, Bauablauf und Organisation und Umwelt- und Ressourcenschonung. Im Weiteren werden der Bauwerksbestand und die geplanten Fahrbahnaufbauten in Asphalt- und Betonbauweise als Grundlage der Überlegungen und der Konzeption für die Wiederverwendung der Böden und Baustoffe vorgestellt. Alle Faktoren bestimmen die Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer mit gesicherter Qualität herstellbaren Verfestigung unterhalb der Fahrbahn, die sowohl für die Asphalt- als auch für die Betonbauweise anwendbar ist. Die notwendige Sicherheit für die wirtschaftliche und nachhaltige Erfüllung bei dem komplexen Zusammenspiel der Einflussparameter musste durch eine Testphase, bestehend aus Probefeldern und Erstprüfungen, gegeben werden. In den Probefeldern wurden die Materialgewinnung und -aufbereitung, mögliche Bauabläufe zur definierten Herstellung eines homogenen Baustoffgemischs und die Bindemittelzugabe sowie -einarbeitung in mehreren Variationen getestet. Das endgültige zu verfestigende Baustoffgemisch besteht aus zwei Zwischenprodukten der Materialgewinnung und -verarbeitung. In den Erstprüfungen wurden als Bindemittel vier Zementarten unterschiedlicher Druckfestigkeitsentwicklung eingesetzt. Im Ergebnis wird erkennbar, dass die verschiedenen Zementarten sehr unterschiedliche Ergebnisse hinsichtlich der Druckfestigkeit liefern.