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Detailergebnis zu DOK-Nr. 76485

Radfahren auf der ersten Meile: Untersuchung einer Radfahrertypologie und des Potenzials für das Radfahren zu Bahnhöfen durch Vorstadtpendler (Orig. engl.: Biking the first mile: Exploring a cyclist typology and potential for cycling to transit stations by suburban commuters)

Autoren R. Mitra
J. Schofield
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 4, 2019, S. 951-962, 4 B, 4 T, 31 Q. - Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

Regionale Pendlerzüge sind zu einem wichtigen Mittel geworden, um zu städtischen Beschäftigungszentren in ganz Nordamerika zu gelangen, aber Planerinnen und Planer stehen vor der Herausforderung, Pendler von ihren Ausgangs- oder Zielorten zu einem Bahnhof zu bringen. Das Radfahren kann eine effiziente und kostengünstige Möglichkeit sein, diese Fahrten mit dem Zug zu unternehmen. Das Radfahrverhalten von Bahnpendlern, insbesondere in einem vorstädtischen Kontext, ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Die Studie untersuchte die Wahrnehmung des Radfahrens und das aktuelle Radfahrverhalten von 257 Bahnbenutzern an drei Vorortbahnhöfen in der Region Toronto, Kanada. Mithilfe einer Clusteranalyse wurden vier verschiedene Radfahrertypen identifiziert: Freizeitradler (29 %), Allzweckradler (10 %), sicherheitsbewusste Gelegenheitsradler (33 %) und anlagenbedürftige Gelegenheitsradler (28 %). Zu den Unterschieden zwischen diesen Gruppen gehörten unterschiedliche Beweggründe für die Wahl des Verkehrsmittels, die Toleranz gegenüber widrigen Wetterbedingungen, der Komfort beim Radfahren unter verschiedenen hypothetischen Verkehrs-/Infrastrukturbedingungen und die derzeitige Häufigkeit des Radfahrens zu Verkehrs- und Freizeitzwecken. Die sicherheitsbewusste Gruppe enthielt einen höheren Anteil an Frauen im Vergleich zu den anderen Gruppen. Insgesamt wären 32,5 % der Nutzenden des Regionalverkehrs daran interessiert, häufiger mit dem Fahrrad zu Bahnhöfen zu fahren. Ein höherer Anteil der Freizeitradler (im Vergleich zu anderen Gruppen) waren "interessierte Radfahrer der ersten Meile", während die sicherheitsbewusste Gruppe einen signifikant höheren Anteil an "uninteressierten" Befragten hatte. Mit einer sorgfältigen Planung der Fahrradinfrastruktur und Sensibilisierungskampagnen, die auf die Wahrnehmung des Radfahrens abzielen, besteht ein großes Potenzial für das Radfahren, um einen größeren Anteil der Fahrten mit dem ÖPNV in Vorstadtgemeinden zu bewältigen und die Nachfrage nach Autoparkplätzen an den Bahnhöfen zu reduzieren.