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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77382

Kombinierte Zement-Polyurethan-Injektionen im Tunnel- und Schachtbau / Combined cement-polyurethane grouting operations in tunnel and shaft construction

Autoren H. Wannenmacher
T. Kratz
S. Passmann
N. Liebetrau
Sachgebiete 15.8 Straßentunnel

Tunnel 39 (2021) Nr. 4, S. 8-20, 13 B, 25 Q

Im Tunnel- und Schachtbau sind bei der Durchörterung von anspruchsvollen Gebirgsbereichen (zum Beispiel hohe Zuflussraten und hoher Wasserdruck) vorauseilende Injektionen zur Abdichtung und Konsolidierung des nachfolgenden Ausbruchsbereichs häufig das Mittel der Wahl. Bis dato finden in der Regel zementbasierte oder chemische Injektionsmittel Verwendung. Die vergleichsweise günstigen Zementinjektionen weisen eine geringe Auswaschstabilität auf, wodurch insbesondere bei hohen Zuflussraten und Umläufigkeiten schlussendlich nur mit hohem Zeit- und Materialaufwand ein Injektionserfolg generiert werden kann. Hingegen kommen Injektionsmittel auf PU-Basis, die eine bessere Abdichtung gewährleisten, aufgrund der hohen Kosten nur in Havariefällen zum Einsatz. Stabilisierungszusätze "AWA" (Anti-Washout-Agents) werden aufgrund der technisch anspruchsvollen Handhabung und der geringen Anwendbarkeit in der Injektionstechnik nur im begrenzten Maß eingesetzt. Die dargelegten Versuchsergebnisse und Erfahrungen aus ausgeführten Injektionen zeigen, dass Injektionsmittel auf Zement-Polyurethan-Basis die Nachteile der singulären Ausgangsstoffe egalisiert. Als Summe der Ausgangsstoffe konnte ein Injektionsstoff mit erhöhtem Einsatzgebiet zur Abdichtung von wasserführenden Bereichen im Tunnel und Schachtbau entwickelt werden. Die stufenlose Anpassung der Mischungsverhältnisse erlaubt eine stete Anpassung an die Injektion und damit eine effiziente Ausführung der Maßnahme.