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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77517

Modellierung des Unfallgeschehens im Radverkehr am Beispiel der Stadt Dresden

Autoren J. Martin
Sachgebiete 1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle)
5.5 Radverkehr, Radwege
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Dresden: Fakultät Verkehrswissenschaften, Technische Universität Dresden, Masterarbeit, 2020, XXXIV, 100 S., zahlr. B, T, Q, Anhang. - Online-Ressource: Zugriff unter: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-735000

Das Radverkehrsaufkommen in Deutschland verzeichnete in den letzten Jahren einen Zuwachs, was sich im Umkehrschluss ebenfalls im Anstieg des Unfallgeschehens mit Radfahrendenbeteiligung widerspiegelt. Um den steigenden Unfallzahlen entgegenzuwirken, empfehlen Politik und Verbände vor allem Infrastrukturmaßnahmen zu ergreifen. Davon ausgehend untersucht die Arbeit beispielhaft für die Stadt Dresden, wie sich einzelne Infrastrukturmerkmale auf das Unfallgeschehen zwischen Rad- und motorisiertem Verkehr auswirken. Die Datengrundlage der Untersuchung stellen dabei 548 Unfälle mit Radfahrendenbeteiligung aus den Jahren 2015 bis 2019 sowie die Merkmale von 484 Knotenpunktzufahrten dar. Da die Infrastruktur das Unfallgeschehen nicht allein determiniert, werden zudem Kenngrößen des Verkehrsaufkommens einbezogen. Um das Unfallgeschehen zu untersuchen, kommen das Random-Forest-Verfahren sowie die Negative Binomialregression in Form von Accident Prediction Models mit vorheriger Variablenselektion anhand des LASSO-Verfahrens zum Einsatz. Die Verfahren werden jeweils auf zwei spezielle Unfalltypen für Knotenpunkte angewandt, um differenzierte Ergebnisse zu erlangen. Der erste Unfalltyp Abbiege-Unfall umfasst dabei Kollisionen zwischen einem rechtsabbiegenden und einem in gleicher oder entgegengesetzter Richtung geradeausfahrenden Beteiligten, während der zweite Unfalltyp Einbiegen-/Kreuzen-Unfall Kollisionen zwischen einem vorfahrtsberechtigten Verkehrsteilnehmenden und einem einbiegenden oder kreuzenden Wartepflichtigen beinhaltet. Für den Unfalltyp Abbiege-Unfall zeigen die Verfahren beispielsweise, dass eine über den Knotenpunkt komplett oder teilweise rot eingefärbte Radfahrfurt sowie eine indirekte Führung des linksabbiegenden Radverkehrs anstelle dessen Führung im Mischverkehr höhere Unfallzahlen erwarten lässt.