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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77705

Wiederverwendung von Asphalt – Erfordernisse zur Weiterentwicklung

Autoren H. Schmidt
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Straße und Autobahn 73 (2022) Nr. 1, S. 16-21, 8 B, 8 Q

Die Wiederverwendung von Asphalt leistet seit 40 Jahren einen ganz wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Asphaltbauweise. Um diese höchstwertig ohne Qualitätseinbußen umzusetzen, sind neben den anlagentechnischen Voraussetzungen umfangreiche Voruntersuchungen und ein wirksames Asphaltgranulat-Management erforderlich. Die Anforderungen und Rahmenbedingungen werden hierfür durch die ZTV Asphalt-StB und die TL Asphalt-StB sowie vor allem durch die TL AG-StB und das M WA definiert, die im Wesentlichen auf den Erfahrungen aus den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts beruhen. Aufgrund der sich wandelnden Anforderungen an das Bauwerk Straße – infolge deutlich gestiegener Verkehrsbelastungen und klimatischer Veränderungen – haben sich die Asphaltbauweise und die verwendeten Baustoffe aber gerade in den letzten Jahren deutlich verändert. Hinzu kommt, dass sich auch der Stand der Technik bei den Asphaltmischanlagen stetig weiterentwickelt hat. Hierdurch stößt die Wiederverwendung an regelwerksbedingte Grenzen, was teilweise dazu führt, dass die Zugaberaten stagnieren, gegebenenfalls sogar niedriger ausfallen, da diese neuen Entwicklungen vom aktuellen Technischen Regelwerk nicht erfasst werden. Durch neue performanceorientierte Prüfverfahren – sowohl auf Bitumenebene als auch auf Asphaltebene – sind die Eigenschaften der Ausbauasphalte zielgerichteter anzusprechen. Weiterhin sind Wege aufzuzeigen, wie zum Beispiel stark gealterte oder sehr harte Bindemittel wieder in den Wiederverwendungskreislauf eingebracht werden können. An die sich wandelnden Anforderungen und den aktuellen Stand der Technik ist das Regelwerk zur Wiederverwendung von Asphalt anzupassen; nicht zuletzt auch aus Gründen der Nachhaltigkeit. Jede Tonne Ausbauasphalt, die mehr im Asphalt verwendet wird, trägt dazu bei, dass weniger CO2 bei der Asphaltproduktion freigesetzt wird.