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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77836

Moderne Kundenbedürfnisse verstehen: Erfolgsgeschichten aus der Praxis

Autoren B. Fröhling
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Verkehr und Technik 75 (2022) Nr. 2, S. 48-53

Die Sicherstellung der Grundversorgung des ÖPNV wird weiterhin die Basis einer erfolgreichen Geschäftstätigkeit innerstädtischer Verkehrsbetriebe sein. Ausfälle, Verspätungen oder Ersatzverkehr verstimmen nicht nur die Kundschaft, sondern bedeuten hohe und vermeidbare Kosten. Die Zuverlässigkeit und Erhöhung der Taktung von Verbindungen sind daher das zentrale Thema, das Verkehrsbetriebe weiterhin fokussieren müssen. Konkrete Handlungsfelder stellen hierbei intelligente und automatisierte Wartungstechnologien der Flotte und der Streckenausbau beziehungsweise die Streckenauslastung dar. Auch der demografische Wandel ist weiterhin eine zentrale Herausforderung, dem durch die qualifizierte Ausbildung von Fachpersonal und Gewinnung neuen Personals durch Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität begegnet werden muss. Die Erweiterung des eigenen Mobilitätangebots über die Grundversorgung hinaus entscheidet allerdings darüber, wer langfristig erfolgreich ist. Bereits heute gibt es zahlreiche Vorreiter-Projekte und Kooperationen zwischen Verkehrsbetrieben und Drittanbietern. Steigert man zusätzlich den Nutzen des eigenen Angebots, erreicht man neue Maßstäbe der Kundenbindung und -zufriedenheit. Bereits durch simple Schnelllösungen, wie der Vereinfachung des Ticketsystems oder der Gewährleistung des kontinuierlichen Zugangs zu aktuellen Fahrtinformationen, wird ein großer Schritt in die richtige Richtung getan sein. Generell stellt der reale Zeitgewinn, den der ÖPNV im Gegensatz zum Individualverkehr bietet, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar, der in erheblichem Ausmaß genutzt werden sollte und aktuell noch nicht voll ausgeschöpft wird. Das Ziel eines Verkehrsbetriebs wird sein, ein Total-Mobility-Konzept zu entwickeln, das bequem und einfach alle verfügbaren Mobilitätsdienstleistungen in einer einzigen Software-Lösung einbindet. Hierbei ist es nicht das alleinige Ziel, die Angebotskette zu erweitern und zu optimieren, sondern herauszufinden, welche zentralen Wünsche der Endnutzer vollumfänglich integriert werden sollten.