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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77978

Wie können kommunale Radverkehrskonzepte evaluiert werden? Das Beispiel Dresden

Autoren P. Scharfe
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.5 Radverkehr, Radwege
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Dresden: Technische Universität, Professur für Verkehrsökologie, 2021, 91 S., 33 B, 14 T, zahlr. Q (Verkehrsökologische Schriftenreihe H. 14). - Online-Ressource: verfügbar unter: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-201073

Aufgrund der positiven Effekte des Radfahrens auf die Gesellschaft und das Klima wird der Radverkehr in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden gefördert. Das 2017 beschlossene und bis 2025 angelegte Radverkehrskonzept fasst die Maßnahmen zur Radverkehrsförderung zusammen. 2020 soll eine erste Evaluierung zeigen, welche Entwicklung die Fahrradnutzung in der Stadt nimmt. Teil 1 der Diplomarbeit an der TU Dresden schafft einen Überblick über die theoretischen Ansätze der Wirkungsevaluierung von Radverkehrskonzepten. Dafür wurden Ansätze aus vorhandenen Evaluierungsleitfäden für den speziellen Fall einer Konzeptevaluierung im Radverkehrsbereich übertragen. Betrachtet wurden unter anderem die Formulierung von Zielstellungen, die Auswahl geeigneter Indikatoren und die Erhebung notwendiger Daten. Des Weiteren wurden Möglichkeiten gesucht, um die Wirksamkeit des Konzepts zu evaluieren und dabei andere Einflüsse ausschließen zu können. Auch wenn eine Berechnung des Nettoeffekts nicht möglich ist, können bei Berücksichtigung von Demografie- und Wettereinflüssen die Ergebnisse verbessert werden. Teil 2 widmet sich der ersten Evaluierung des Radverkehrskonzepts Dresden. Dafür wurden die theoretischen Erkenntnisse aus Teil 1 auf das Radverkehrskonzept der Landeshauptstadt Dresden übertragen. In Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt wurde ein Indikatorkatalog zu den Themen Zustand, Umsetzung, Wahrnehmung, Fahrradnutzung, Sicherheit und Klima entwickelt und dieser mittels Sekundärdaten ausgewertet. Die Untersuchung brachte folgende Ergebnisse: Bis Mai 2020 wurden 16 % der beschlossenen Maßnahmen umgesetzt, das vorhandene Radverkehrsnetz ist nach wie vor lückenhaft. Dadurch bleibt die subjektive Wahrnehmung der Sicherheit in der Stadt weiterhin schlecht. Die reale Fahrradnutzung steigerte sich im betrachteten Zeitraum jedoch stark. Unter Berücksichtigung von Demografie und Wettersituation konnte festgestellt werden, dass diese Steigerung nicht durch Umsetzung von Maßnahmen, sondern durch externe Einflüsse verursacht wurde.