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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78370

Integration von neuen Mobilitätsformen in Verkehrserhebungen und Verkehrsmodellierung

Autoren M. Kagerbauer
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Karlsruhe: KIT Scientific Publishing, 2022, XXII, 276 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe des Instituts für Verkehrswesen, Karlsruher Institut für Technologie H. 77). - ISBN 978-3-7315-1179-3

Obwohl neue Mobilitätsformen und Mobilitätsdienstleistungen im Vergleich zu konventionellen Verkehrsmitteln derzeit noch einen geringen Anteil am Modal Split aufweisen, entwickeln sie sich dynamisch, da dieser Markt zunehmend wichtiger wird. Für eine nachhaltige Verkehrsplanung ist es notwendig, die Entwicklungen auf dem Mobilitätsmarkt in Verkehrsangebot und -nachfrage adäquat im Ist-Zustand aber auch in Prognosefällen abzubilden. Die Werkzeuge, die für die Verkehrsplanung verwendet werden, sind im wesentlichen Datenerhebungen und Modellierungen. Neue Mobilitätsformen sind je nach Art derzeit (noch) wenig verbreitet. Sie erfordern spezielle Rahmenbedingungen in Verfügbarkeit auf Verkehrsangebots- und Nutzenden-Seite. Um diese neuen Mobilitätsformen aber dennoch in der Verkehrsplanung berücksichtigen zu können, ist es sinnvoll, die Erhebungen und Modelle dahingehend anzupassen. Die Erhebungen, oft in Form von Befragungen, sind so zu modifizieren, dass in der Stichprobe genügend Teilnehmende enthalten sind, die speziell neue Mobilitätsformen oder Mobilitätsdienstleistungen nutzen. Dazu kann die Stichprobenziehung direkt auf die Nutzenden zugeschnitten, wegen der geringen Nutzungshäufigkeiten der Angebote längere Erhebungszeiträume gewählt oder die Fragestellungen angepasst werden. Neben der Abfrage von retrospektiv genutzten Verkehrsangeboten in Form von Revealed-Preference-Befragungen werden daher zunehmend Stated-Preference-Befragungen durchgeführt. Mit diesen können hypothetische Situationen erhoben werden. Dies kann bei neuen Mobilitätsformen erforderlich sein, da sie oft nur wenigen Nutzenden bekannt sind oder selten genutzt werden. Zudem können Nutzenden- und Nutzungsdaten der Anbieter von neuen Mobilitätsformen verwendet werden, sofern sie verfügbar sind.