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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80776

Simulation des Unfallgeschehens in Städten auf der Grundlage von realen Unfalldaten (Orig. engl.: Simulation of urban crash occurrence based on real-world crash data)

Autoren M. Langer
R. Kates
K. Bogenberger
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2677, H. 2, 2023, S. 1150-1164, 5 B, 45 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Der intelligente Einsatz von Simulationen ist von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Entwicklung und Erprobung von automatisierten Fahrfunktionen. Realitätsnahe virtuelle Umgebungen werden benötigt, um sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit von automatisierten Fahrfunktionen in realen Verkehrssituationen zu bewerten und zu optimieren. Während sich die bestehenden Simulationsrahmen für den Verkehrsablauf hervorragend für die Bewertung der Verkehrsqualität eignen, ist die Implementierung von Modellen für menschliches Versagen und Aspekte der Verkehrssicherheit ein aktuelles Forschungsgebiet. In der Publikation wird das Auftreten von menschlichem Versagen aus realen Unfallstatistiken abgeleitet und in die Verkehrssimulation eingeführt. Als Basis für die Simulation des Unfallgeschehens wurde ein realistisches Verkehrssimulations-Setup der Stadt Ingolstadt verwendet. Mit dem Fokus auf Knotenpunkten als den wichtigsten städtischen Unfallschwerpunkten wird die Beziehung zwischen menschlichem Versagen und dem Auftreten von Kollisionen für jeden Konfliktpunkt im Simulationsnetz geschätzt. Aus den Unfallstatistiken wurden die Verteilungen der Unfallmengen und -typen über die Knotenpunkte des Simulationsnetzes berechnet. Ein iterativer proportionaler Anpassungsalgorithmus wurde verwendet, um die auf der Knotenpunktebene verfügbaren Unfallzahlen auf die "Konfliktebene" zu projizieren, die durch die sich kreuzenden Verkehrsströme innerhalb der Knotenpunkte bestimmt wird. Menschliches Versagen wird generiert und mithilfe einer Monte-Carlo-Auswahl auf Verkehrsteilnehmende in der Simulation angewendet. Die Ergebnisse demonstrieren die Funktionalität der Methode zur Kalibrierung von Modellen für realistische Unfallereignisse in der Verkehrssimulation. Diese Methodik bietet eine Grundlage für die gleichzeitige Bewertung sowohl der Verkehrsqualität als auch der Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit zukünftiger Entwicklungen in städtischen Verkehrsnetzen.