Detailergebnis zu DOK-Nr. 31040
Einflüsse der Erhöhung der Geschwindigkeiten und Beschleunigungen von Fahrzeugen auf die Entwurfsgeschwindigkeit
Autoren |
W. Durth B. Biedermann B. Vieth |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 385, 1983, 41 S., zahlr. B, Q
Mit Erhebungen über Entwicklungen der Kraftfahrzeugtechnik und das Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsverhalten von Pkw auf Straßen wurde der Versuch unternommen, eine Trassierungshypothese für Ve + const. zu erarbeiten. Ein internationaler Richtlinienvergleich ergab Ansätze zu einer Trassierung mit variablen Geschwindigkeiten in den australischen und schweizerischen Richtlinien. Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung sind: 1. Die Entwicklung der Kraftfahrzeugtechnik (Pkw) führt zu Fahrzeugen mit ständig wachsendem Leistungsvermögen. Damit steigt die Höchstgeschwindigkeit und das Beschleunigungsvermögen der Pkw. Abgeschwächt wird dieser Trend auch für die Zukunft erwartet. 2. Das Geschwindigkeitsverhalten frei fahrender Pkw auf Autobahnen ist unabhängig von der Linienführung im Lageplan. Es ist jedoch abhängig von der Größe der Längsneigungen und der Länge von Strecken mit bestimmter Längsneigung. Dieser Zusammenhang erlaubt die Überprüfung der Entwurfsgeschwindigkeit zweibahniger Straßen mit dem zu erwartenden tatsächlichen Geschwindigkeitsverhalten. 3. Auf Landstraßen ist die aus Verfolgungsfahrten ermittelte V85 %, naß nicht konstant über die Strecke. In gleichgroßen Radien wird unterschiedlich schnell gefahren. Wird V85 %, naß als konstantes Maß der Streckencharakteristik eines Straßenabschnittes in die Betrachtung einbezogen, ergibt sich jedoch ein Zusammenhang zwischen Radius, Streckencharakteristik (V85 %, naß) und Radiengeschwindigkeit. Querneigungen und Haltesichtweiten können dann nach diesen variablen Radiengeschwindigkeiten genauer bemessen werden. 4. Das Beschleunigungsverhalten frei fahrender Pkw liegt nach Maß und Zahl auf Strecken mit niedriger Entwurfsgeschwindigkeit deutlich über dem auf Strecken mit hohen Geschwindigkeiten. Zur Beurteilung von Geschwindigkeitsprofilen werden in Abhängigkeit von Ausgangsgeschwindigkeit und V85 %, naß variable Beschleunigungswerte empfohlen. Die Untersuchungen ergeben somit im wesentlichen, daß die konstante Entwurfsgeschwindigkeit als Ausgangsparameter der Trassierung entfallen kann. Werden zur Trassierung unter Beachtung der Radienrelationen der RAL-L-1-1973 Radien einer begrenzten Größenordnung gewählt, so ist gewährleistet, daß die zugehörige mittlere V85 %, naß der Gesamtstrecke in zulässiger Bandbreite eingehalten wird. Damit können variable Radiengeschwindigkeiten bestimmt werden, die eine genauere Grundlage zur weiteren Bemessung nach dem herkömmlichen Verfahren bilden.