Detailergebnis zu DOK-Nr. 33833
Wegewahl in Raum und Zeit
Autoren |
H.-J. Mentz |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 39 (1986) Nr. 1, S. 21-25, 5 B, 9 Q
In Zeiten sinkender Fahrgastzahlen im ÖPNV müssen Verkehrsanbieter große Anstrengungen unternehmen, ihr Angebot zu verkaufen. Dabei erscheint es besonders wichtig, die Gelegenheitsfahrer anzusprechen und die Informationsdefizite bei potentiellen ÖPNV-Kunden zu beseitigen. Ein aufzubauendes Auskunftssystem im ÖPNV ist entsprechend an den Bedürfnissen dieser Zielgruppe zu orientieren. Anfragenden Kunden werden folgende Informationen geliefert: Fahrweg mit Angabe von Ein-, Aus- und Umsteigehaltestelle sowie Linien, Fahrzeiten und Fahrpreis, angegeben je nach Verkehrstagestyp (We, Sa, So) sowie mit zusätzlichen Informationen über Verkehrsbeschränkungen, Sonder- und Einsatzfahrten etc.. Zur Erstellung einer Auskunft über eine gewünschte Fahrt werden Wegewahlverfahren eingesetzt. Der Stuttgarter Verkehrs- und Tarifverbund (VVS) benutzt auf einem Rechner der mittleren Datentechnik ein integriertes Raum- Zeitverfahren zur Ermittlung der besten Fahrmöglichkeit. Um nicht mit der großen Zahl von Haltestellen in der Routensuche arbeiten zu müssen, wird das Netz zunächst geteilt. Aus Haltestellen, an denen man umsteigen kann, wird das Umsteigenetz gebildet, das statt aus 2000 nur noch aus 215 Haltestellen besteht. Alle anderen Haltestellen werden als Anbindungshaltestellen behandelt, die eigentliche Routensuche läuft dann im Umsteigenetz ab. Dort wird ein Algorithmus benutzt, der einer Wegesuche über Baumverfahren ähnelt. Das Auskunftssystem muß mit der Beschreibung der Netztopographie und mit Abfahrts- und Ankunftstafeln (beim VVS ca. zwei mal 200000 Abfahrts- und Ankunftszeiten je Tagestyp und Fahrplanperiode) versorgt werden. Dies geschieht beim VVS durch maschinelle Umsortierung des gespeicherten operationalen Fahrplans, dessen Aufstellung als 1. Realisierungsstufe des Auskunftssystems erfolgte. Der nächste Schritt im Frühjahr 1986 ist die Einführung von mit dem Rechner verbundenen Auskunftsplätzen. Als nächste Stufe ist dann die Einführung von Btx vorgesehen.