Detailergebnis zu DOK-Nr. 34512
Phosphorgips als Dammschüttungsmaterial im Straßenbau (Orig. franz.: Le phosphogypse comme matérial de remblai routier)
Autoren |
D. Gorle |
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Sachgebiete |
7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Centre de Recherches Routières (Brüssel) CR H. 28, 1985, 187 S., zahlr. B, T, Q
Etwa 20 Mio t Gips fallen bei der Herstellung von Phosphorsäure als Rückstand jährlich in Belgien an, deren Verwendung im Straßenbau interessant sein könnte. Bei der Probeschüttung eines Dammes als Versuch zeigten sich nach 2 Jahren starke Schäden in Form von erheblichen Setzungen, Rissen und Ausspülungen. Das Belgische Straßenbauzentrum hat deshalb zusammen mit anderen Forschungsstellen sehr eingehend die Eigenschaften der Gipse aus allen in Belgien vorkommenden Fabrikationswerken untersucht und die Ergebnisse in einem Forschungsbericht zusammengefaßt. Untersucht wurden Wassergehalt, Saugfähigkeit, chemische Zusammensetzung, pH-Wert, Kornverteilung, mikroskopischer Aufbau, Verdichtbarkeit, Frostempfindlichkeit u.a.m. Die Ergebnisse zeigten stark unterschiedliche Eigenschaften je nach Behandlung und Lagerung des Gipses nach der Herstellung. Eine Gefährdung des Grundwassers ist zu befürchten, wenn aus dem Gips Fluor oder Schwermetalle ausgespült werden. Unter den untersuchten Gipstypen war nur einer aus einem bestimmten Herstellungswerk, der weniger Anfälligkeit gegen Zusammendrückung und Schwinden aufwies, während alle anderen in der anfallenden Form für den Straßenbau als ungeeignet erscheinen. Es wird vermutet, daß eine vorhergehende Neutralisierung des Gipses mit Kalk die Verwendungsmöglichkeiten verbessern wird. Auch muß für bessere Drainage bei der Lagerung gesorgt werden. Der Bericht kommt zu dem Schluß, daß von der Verwendung von Phosphorgips als Dammschüttmaterial in der derzeitigen Form abzuraten ist.