Detailergebnis zu DOK-Nr. 34867
Probejahr mit Umweltschutzkarte brachte positive Ergebnisse
Autoren |
W. Batsch H.-J. Fuchs |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 4 (1986) Nr. 6, S. 59-61, 1 Q
Ab 1. 10.84 wurde zunächst versuchsweise für die Dauer eines Jahres eine Umweltschutzkarte erstmals in der Bundesrepublik bei der Freiburger Verkehrs AG eingeführt. Die Umweltschutzkarte ist eine übertragbare Monatsnetzkarte zum stark rabattierten Preis von 38,- DM. Die nun rund 2jährigen Erfahrungen können wie folgt zusammengefaßt werden: a) Die Umweltschutzkarten werden in hohem Maße von der Bevölkerung akzeptiert. b) Mit zunehmender Entfernung zum Stadtzentrum steigt das Interesse an Umweltschutzkarten. c) Das Interesse ist besonders groß, wenn ein Wohngebiet im Einzugsbereich einer günstigen Straßenbahnverbindung liegt. d) Der Absatz der konventionellen Zeitkarten hat sich erwartungsgemäß verringert. e) Die Zahl der Beförderungsfälle ist um rund 15 % gestiegen, ca. ein Fünftel der Umweltschutzkartenfahrer hat früher den ÖPNV nicht benutzt. f) Die Umweltbelastung durch den motorisierten Individualverkehr konnte geringfügig (4-5 % weniger Fahrzeuge) vermindert werden. g) Die Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf sind durch die Umweltschutzkarten nicht zurückgegangen. Der Erfolg der Umweltschutzkarten in Freiburg muß in engem Zusammenhang mit anderen ÖPNV- Angebotsverbesserungen (besonderer Bahnkörper, LSA- Bevorrechtigungen, moderne Fahrzeuge, P+R und B+R-Plätze, fahrgastfreundliche Haltestellengestaltung, angebotsorientierte Fahrplangestaltung, Öffentlichkeitsarbeit u.a.) gesehen werden.