Detailergebnis zu DOK-Nr. 35882
Dezentralisierung von Fernverkehrsstrukturen
Autoren |
K. Schliebe |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.9 Netzgestaltung, Raumordnung |
Informationen zur Raumentwicklung (1987) Nr. 5/6, S. 259-271, 2 T, 37 Q
Nach einem kurzen Überblick über Entwicklungstendenzen im Verkehrswesen generell, die vorhandenen Fernverkehrsstrukturen und die jeweils denkbaren Ansätze einer Dezentralisierung wird die Thematik ausschließlich am Beispiel der DB behandelt. Die Angebotsstrategie der DB ist zunehmend auf eine Ausweitung und Verbesserung der Verkehrsleistungen auf einzelnen nachfragestarken Relationen zwischen den großen Wirtschaftsräumen ausgerichtet. Das hochqualifizierte Leistungsangebot des Eurocity- und des Intercitynetzes wertet die Standorteigenschaften der wenigen angeschlossenen Räume auf und fördert von der Raumordnung unerwünschte Konzentrationstendenzen. Im Gegensatz dazu ist das Leistungsangebot der DB auf einem großen Teil des übrigen Netzes unzureichend. Zum Abbau regionaler Erschließungsdefizite in der Fernerreichbarkeit und im Hinblick auf eine stärkere Dezentralisierung der Fernverkehrsstrukturen ist es daher notwendig, weitere Zentren sowie Fremdenverkehrsgebiete in das IC- Fernverkehrssystem durch qualifizierte liniengebundene Zulaufverkehre ("Interregio"-Verkehr, Regionalschnellbahnen, Citybahnen) einzubinden. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen erscheint eine Umschichtung von Ausgaben im Verkehrshaushalt notwendig. Umfangreiche Mittel ließen sich durch eine Reduzierung der Neubaustandards der DB bei gleichzeitiger Inkaufnahme geringerer Höchstgeschwindigkeiten freisetzen, flankiert durch eine Modifizierung der Ausbaumaßnahmen im Bereich der Bundesfernstraßen mit dem Ziel einer stärkeren Ausrichtung der Fernstraßen auf das Schienennetz der DB.