Detailergebnis zu DOK-Nr. 36577
Waldstraßenbau der Zukunft
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Sachgebiete |
11.10 Ländliche Wege |
Schweizer Ingenieur und Architekt 106 (1988) Nr. 27/28, S. 823-828, 6 B, 2 Q
Der Bau von Waldstraßen hat in letzter Zeit oft Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Interessensgruppen hervorgerufen. Der Wald hat viele Funktionen: Luftfilter, Regulierung des Wasserhaushaltes, Reinhaltung des Grundwassers, Erosionsschutz, Erholungsraum, Holzlieferant usw. Diese Funktionen können aber nur erfüllt werden, wenn eine sachkundige Waldpflege stattfindet. Da diese häufig aus dem Ertrag des Holzverkaufs finanziert werden muß, ist eine Erschliessung durch Waldstraßen aus wirtschaftlichen Gründen zwangsläufig nötig. Dieser nutzungsorientierten Betrachtungsweise stehen z.T. Umweltschutz-Überlegungen entgegen. Bei der Planung von Waldstraßen müßten alle Interessensgruppen (Forst- und Landwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz, Verteidigung, Verbauungswesen, Wasserkraftanlagen, Tourismus usw.) einbezogen werden. In einigen Kantonen wird inzwischen der Bau und die Unterhaltung von Waldstraßen subventioniert. Über diese geförderten Projekte muß die Öffentlichkeit frühzeitig und umfassend informiert werden. Auch für die Maßnahmen. Für die kein öffentlich-rechtliches Verfahren erforderlich ist, sollte eine bessere Informationspolitik betrieben werden. Bei der Planung und dem Bau muß der Umweltschutz eine besondere Beachtung finden: Erhaltung von schützenswerten Landschaftsteilen (Biotope, kleine Wasserfälle, Moore, Waldlichtungen, Findlinge usw.) günstige Bauweise (Verzicht auf Beton und Asphalt, dagegen Verwendung von Kiesdecken), der Landschaftsform angepaßte Trassierung, Sperrung für den Privatverkehr.