Detailergebnis zu DOK-Nr. 37906
ÖPNV nach 2000 - Ziele und Strategien
Autoren |
G. Girnau |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Städtetag 42 (1989) Nr. 8, S. 504-511, 13 B
Die Verkehrsunternehmen befinden sich zur Zeit in einer schwierigen Lage, besonders wegen der negativ wirkenden Rahmenbedingungen (Bevölkerung, Motorisierung). Trotzdem haben die VÖV-Unternehmen ihre Stellung im Verkehrsmarkt behauptet und werden wahrscheinlich auch nach 2000 eine maßgebliche Rolle bei der Bewältigung der Verkehrsprobleme innerhalb und außerhalb der Städte spielen. Strategische Ansätze für Verbesserungen im ÖPNV müssen im Gesamtbereich erfolgen; der Gesamtansatz umfaßt 4 Bereiche: 1. Strategien bei Angebot und Leistung, wie Optimierung des Liniennetzes, Beschleunigung des Oberflächenverkehrs, Einrichtung von Schnellbuslinien, Verbesserung der Fahrzeuge, z.B. Niederflurfahrzeuge, Kooperation zwischen ÖPNV und IV durch mehr P+R-Anlagen, Kooperation der Verkehrsunternehmen, Kooperation zwischen ÖPNV und Taxi, Verbesserung von Service-Leistungen und Sicherheit, Automatisierung des Schienenverkehrs. 2. Strategien bei Preis und Tarif, wie zielgruppenorientierte Fahrpreise, Niedrigpreispolitik, z.B. Umwelttickets, bargeldloser Fahrscheinverkauf. 3. Strategien bei Verkauf und Akquisition, wie Vermehrung der Verkaufsstellen, Schaffung eigener Stadtteilkundenzentren, Kooperation mit Dritten (z.B. Kombikarten), Verbesserung der Abonnementsmöglichkeiten. 4. Strategien bei Marktkommunikation und Information, wie Image-Werbung, Produktwerbung, Mitarbeitermotivation. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen bedarf der ÖPNV politischen Flankenschutzes, zu dem u.a. steigende Investionshilfen, volle Abgeltung sozialer Leistungen, Steuerentlastungen und Vermeidung von Parallelinvestitionen zu zählen sind.