Detailergebnis zu DOK-Nr. 38001
Niederflur-Vorteil für alle!
Autoren |
H. Iffländer U. Weidmann |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 7 (1989) Nr. 4, S. 71-77, 5 B, 1 T, 10 Q
Niederflurstraßenbahnen und Niederflurbusse werden von den Verkehrsbetrieben, auch infolge der öffentlichen Diskussion, in zunehmendem Maße eingesetzt. Vom Niederflureinstieg wird neben der Komfortsteigerung für den Fahrgast erwartet, daß sich durch ihn die Fahrgastwechselzeiten verkürzen und vor allem die auftretenden Spitzenwerte der Haltezeiten reduzieren, seien sie durch starken Fahrgastandrang oder durch einen in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkten Fahrgast hervorgerufen. Bedeutenden Einfluß auf die Fahrgastwechselzeiten haben: Türbreite, Einstiegshöhe, Stehplatzbelegungsgrad, gegenseitige Behinderung, Bewegungsrichtung sowie Tageszeit und Verkehrsart. Eine durchgeführte Untersuchung zeigt, daß alle diese Einflüsse von etwa gleicher Größenordnung sind. Die sich daraus ergebenden Probleme können durch den Niederflureinstieg allein nicht gelöst werden. Niederflureinstiege vermögen einzig, die Zeitverluste durch die Einstiegshöhe zu verringern. Die Durchschnittszeiten können damit aber gegenüber einem konventionellen Fahrzeug unter sonst gleichen Bedingungen um mindestens ein Viertel gesenkt werden. Trotz einiger noch nicht geklärter Detailprobleme kann festgestellt werden, daß Niederflurfahrzeuge Nutzen aufweisen für: a) alle Fahrgäste durch bequemeres Ein- und Aussteigen, durch kürzere Reisezeiten infolge kürzerer Haltezeiten, durch bessere Pünktlichkeit; b) Behinderte zusätzlich durch eine besonders starke Erleichterung des Ein- und Aussteigens; c) Betreiber durch wirtschaftlicheren Fahrzeugeinsatz infolge kürzerer Haltezeiten, durch weniger Arbeitsaufwand in der Betriebsleitstelle, durch weniger Zusatzfahrzeuge; d) Baulastträger durch Verringerung der Baukosten infolge Vermeidung von Hochbahnsteigen.