Detailergebnis zu DOK-Nr. 38671
Rückstau in einer überlasteten signalgesteuerten Kreuzungszufahrt
Autoren |
R. Böttger |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 34 (1990) Nr. 3, S. 95-99, 11 B, 1 Q
Die in einem größeren Stau vor einer Lichtsignalanlage auftretenden Halte- und Wartezeiten sind im wesentlichen vom Zufluß, vom Signalumlauf und vom Grünzeit-Anteil am Umlauf (Abfluß) abhängig. Aus den relativ einfachen Gesetzmäßigkeiten für den Verkehrsablauf in einem großen Stau kann man den Gesamt-Treibstoffverbrauch pro Zeiteinheit (z.B. in l pro 1/4 Stunde) und damit auch die entstehende Umweltbelastung durch Abgase berechnen, die etwa dem Treibstoffverbrauch proportional ist. So ist z.B. die Emission eines Staus von 500 m etwa 4 mal so groß wie unter normalen Verhältnissen ohne größeren Rückstau, d.h. die Anwohner müssen mit der vielfachen Abgasbelastung leben. Wenn die Kapazität eines Straßennetzes nicht ausreicht, den vorhandenen Verkehr zu bewältigen, so treten an den kritischen Stellen im Netz Überlastungen auf, die zu wachsenden Staubildungen führen. Man sollte dann steuerungstechnisch versuchen, den Stau durch entsprechende Grünzeitaufteilung (Dosierung) im Netz dorthin zu verlagern, wo er - vor allem für den Menschen - am wenigsten umweltschädlich ist, z.B. an den Stadtrand oder den Rand der Bebauung. Eine länger andauernde Überlastung mit entsprechender Staubildung sollte daher in dicht bewohnten Stadtgebieten vermieden werden. Diese Zielsetzung muß z.B. auch bei Beschleunigungsmaßnahmen für den ÖPNV berücksichtigt werden.