Detailergebnis zu DOK-Nr. 38829
Telematik und Güterverkehr
Autoren |
R. Anner |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr |
Straße und Verkehr 76 (1990) Nr. 6, S. 321-325, 9 B
Recherchen, gestützt von Daten des schweizerischen Bundesamtes für Statistik (Erhebungen 1984) zeigten, daß in der Schweiz im Straßengüterverkehr täglich transalpin und grenzüberschreitend rund 3 x 10 hoch 6 km Leerfahrten anfallen (Verlust rund 10 hoch 7 Franken). Um solche enormen Verluste reduzieren zu können, bietet sich die Einrichtung einer den Wirtschaftsraum EG abdeckenden interaktiven Fracht- und Leerfahrten-Informationsbörse an. Die Vorteile sind schnellere Abwicklung, höhere Rendite im Speditionsbereich, niedrigere Transportpreise, weniger Lärm, weniger Schadstoffemissionen, Energieeinsparung und geringere Abnutzung der Straßen. Eine solche Börse wurde vom Autor 1983 mitbegründet. Sie wurde wegen der komplexen technischen Probleme in Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern, wie IBM, erweitert. Trotz des riesigen Marktes stellte sich der Erfolg aus den folgenden Gründen nicht in dem erhofften Maße ein. 1. Das Speditionsgewerbe beteiligte sich aus Konkurrenzgründen nicht mit der notwendigen Intensität. 2. Datenbank- und Netzwerkbetreiber vervierfachten ihre Preise. 3. Die Applikationen ließen sich nicht auf andere Rechenzentren übertragen. In den letzten fünf Jahren wurden mindestens zehn Frachtbörsen mit unterschiedlicher Lebensdauer gegründet. Immer leistungsfähigere Telematik bewog die Firma Transpotel Zürich im Zuge des Programms DRIVE zu zweckmäßigen Verbesserungsvorschlägen. Ein weiterer Vorschlag der Firma sieht in der Schweiz staatliche finanzielle Anreize vor, damit die Einführung einer neuartigen nationalen Leerfahrtbörse beschleunigt wird. Es zeichnet sich jedoch ab, daß großräumige internationale Lösungen notwendig sind, um wirkliche Fortschritte zu erzielen. Andere Telematikdienste wie EDI (échange de docúments informatisés) werden ergänzende, substituierende oder integrierende Funktionen bezüglich der Frachtbörsen haben. Die laufenden neuen Entwicklungen in der Telematik werden in Zukunft auf die Verkehrsprobleme wirken.