Detailergebnis zu DOK-Nr. 39228
In Innenstädten weltweit Verkehrsbeschränkungen - Nachfrage-Management im Stadtverkehr
Autoren |
B.E. Nickel |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Nahverkehr 9 (1991) Nr. 1, S. 11-22, 13 B, 5 T, zahlr. Q
Verkehrsbeschränkungen in den Innenstädten für den MIV werden weltweit zunehmend gefordert. Zweck dieses Artikels ist es, einen Überblick über im In- und Ausland angewandte Beispiele zur Nachfrage-Beeinflussung bzw. -Reduzierung zu vermitteln. Um zu weniger IV bei unverminderter Attraktivität der Innenstädte zu gelangen, können die Verantwortlichen "schiebende" und "ziehende" Maßnahmen ergreifen. Ziehende sind solche, die die Verkehrsteilnehmer zu anderen, umweltfreundlicheren Verkehrsarten hinziehen, indem diese Verkehrsarten "anziehender" gestaltet werden. Die schiebenden Maßnahmen, die den Innenstadtbesucher vom Auto wegdrängen sollen, sind administrativer Art. Als Beispiele für die Beschränkungsmöglichkeiten im MIV werden die Städte Bremen, Göteborg, Groningen und Nottingham (Heraushaltung des Durchgangsverkehrs), Bologna (hauptsächlich Aussperrung der Kfz-Pendler), Turin und weitere italienische Städte, Lübeck (Sperrung der Innenstadt) und Athen (Sperrzone nur mit Katalysator-Einfahrung) angeführt. Marktwirtschaftliche Ansätze zur Verkehrsbeschränkung werden aufgezeigt an den Beispielen Autobahnvignette in der Schweiz, geplante Stau-Vignette in den Niederlanden, Road Pricing System in Singapur, Bergen und Oslo sowie Stockholm, Florenz, Udine und Siena. Differenzierte Straßen- und Parkgebühren werden für Graz untersucht. Inzwischen besteht weitgehend Konsens, daß Verkehrsbeschränkungen in den Innenstädten unabdingbar sind. Dabei sind Lösungen, die andernorts erfolgreich sind, nicht schematisch auf andere Verhältnisse übertragbar. Generell ist aber der ÖPNV bei allen Verkehrsbeschränkungen für den MIV besonders gefordert.