Detailergebnis zu DOK-Nr. 40923
Anforderungs- und Leistungsprofile von Straßen (ALS)
Autoren |
G. Steierwald J. Steinbach S. Snizek |
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Sachgebiete |
5.9 Netzgestaltung, Raumordnung |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 358, 1988, 184 S., zahlr. B, T, Q
Die Gestaltung eines Straßenabschnittes muß so erfolgen, daß er seine räumliche und verkehrliche Funktion zu erfüllen vermag, wobei den Anforderungen des Umweltschutzes, der Verkehrssicherheit und der Wirtschaftlichkeit nachzukommen ist. Diese auf die Funktion der Straße gerichtete Wahl der Entwurfselemente (Querschnitt, Radien, Neigungen usw.) wird als Bemessung bezeichnet. Die räumliche Funktion wurde nach einem Konzept ermittelt, das im wesentlichen der abschnittsbezogenen Aggregation von Lagegunstanteilen folgt. Über die Einzelbewertung verschiedener Funktionsbereiche wurden die Straßenabschnitte zu räumlichen Funktionstypen (Kategorien) zusammengefaßt, die bestimmte Kombinationen von überregionalen und regionalen Verbindungsfunktionen der Straßenabschnitte kennzeichnen. Im Zuge der Bearbeitung wurde die räumliche Funktion aller österreichischen Bundesstraßenabschnitte ermittelt. Aus der räumlichen Funktion wurden sodann Sollwerte für die Reisegeschwindigkeit abgeleitet, die den ersten Beitrag zum Anforderungsprofil liefern. Die zweite Anforderung ergibt sich aus der Verkehrsnachfrage und orientiert sich am zeitlichen Verlauf und an der Dauer der auftretenden Verkehrsstärken. Die Wahl der Bemessungsverkehrsstärke wurde in Abhängigkeit vom überwiegenden Fahrtzweck und der Überlastungshäufigkeit formuliert. Für die Ermittlung von Leistungsprofilen wurde zu den praktisch möglichen und sinnvollen Gruppierungen von Entwurfselementen (Entwurfstypen) der Einsatzbereich im Hinblick auf die wesentlichen Eigenschaften, wie Geschwindigkeit, zulässige Verkehrsstärke, Sicherheit bestimmt. Die Entwurfstypen beschränken sich hierbei nicht allein auf die Querschnittsgestaltung, sondern umfassen ganze Straßenabschnitte in ihrer Lage- und Höhenentwicklung. Das Bemessungsverfahren wurde sodann in einer Weise entwickelt, daß jedem Anforderungsprofil durch Bestimmung des Entwurfstyps das geeignete Leistungsprofil zugeordnet werden kann, wobei jedoch die Anwendung dem Planer den notwendigen Ermessensspielraum offen läßt. Das Bemessungsverfahren ist so gestaltet, daß es auch auf die immer mehr an Bedeutung gewinnende Fragestellung des Ausbaus bestehender Straßenabschnitte angewandt werden kann. Abschließend wird anhand von praxisbezogenen Beispielen die Anwendung des Verfahrens demonstriert.