Detailergebnis zu DOK-Nr. 41014
Studie betreffend Korrosion an Kanalisationen durch Kehrichtschlacke (FA 30/89) (Orig. franz.: Etude de la corrosion des canalisations par les machefers d'incineration d'ordures menageres)
Autoren |
D. Thibaud G. Hubert |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 245, 1992, 75 S., Anhang, zahlr. B, T, Q
In der Schweiz fallen pro Jahr durchschnittlich 700.000 t Müllverbrennungsaschen (MV-Aschen) an. Davon werden nur 15 bis 20 % im Baubereich verwertet. Die Hauptanwendungsgebiete sind Fundationsschichten für Straßen, Tragschichten für landwirtschaftliche Wege, Parkplätze u.ä. sowie als Schütt- und Füllmaterial. Die vorliegende Studie beinhaltet eine allgemeine Beschreibung der Verwendbarkeit von MV-Aschen im Bauwesen in der Schweiz mit vergleichender Darstellung der Situation in Deutschland und Frankreich. Eingangs werden die technologischen und chemischen Eigenschaften der MV-Aschen dargestellt. Anschließend werden die Angriffsarten der Korrosion durch MV-Aschen behandelt. Auf metallische Rohrleitungen wirkt der Angriff durch elektrochemische Korrosion. Nach den deutschen und französischen Kriterien werden die MV-Aschen als stark aggressiv gegenüber Metallen beurteilt. In der Schweiz wird die Verfüllung von Gräben mit metallischen Leitungen oft ausdrücklich verboten. Versuche haben jedoch gezeigt, daß die gebräuchlichen Schutzmittel, wie Bitumen- oder Polyethylen-Deckanstriche als Korrosionsschutz wirkungsvoll angewendet werden können. Wegen ihrer Sulfatgehalte sind die MV-Aschen den betonangreifenden Materialien zuzuordnen. Durchgeführte Untersuchungen haben zwar gezeigt, daß Beton-Rohrleitungen auch nach über 10 Jahren im Kontakt mit MV-Aschen keine Schäden aufwiesen, Vorsichtsmaßnahmen sind aber stets zu empfehlen. Nach dem Inkrafttreten der schweizerischen Verordnung über die Behandlung von Abfällen (TVA) werden strenge Qualitätsmerkmale und Bedingungen für die Verwendung von MV-Aschen im Bauwesen auferlegt. Die Trennung von Kesselaschen und Flugaschen muß grundsätzlich in der Müllverbrennungsanlage erfolgen. Zukünftig wird eine deutliche Verbesserung der physikalisch-chemischen Eigenschaften von MV-Aschen, die gemäß der TVA erzeugt und behandelt worden sind, erwartet. Die Verfüllung von Leitungsgräben mit MV-Aschen bleibt allerdings nach wie vor ein kritischer Anwendungsbereich.