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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41141

Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und der Einfluß auf den Personenverkehr (Orig. engl.: Structural changes in population and impact on passenger transport)

Autoren
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Round Table (ECMT), H. 88, 1992, 158 S., 3 B, zahlr. T, Q

Im Rahmen der Europäischen Konferenz der Verkehrsminister (ECMT) fand am 13./14. Juni 1991 in Paris das 88. Rundtisch-Gespräch zum Thema "Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und der Einfluß auf den Personenverkehr" statt. Der erste der drei Berichte, von Brög (Socialdata München) gehalten, stellte für Deutschland deutliche Unterschiede in der Mobilität, eine große Variabilität in den täglichen Weglängen und geringe Schwankungen in der Reisezeit, u.a. als Folge der Suburbanisation, für die untersuchten Personengruppen heraus. Zeitliche Veränderungen, an Daten der Städte Köln, Freiburg und des Saarlandes analysiert, zeigen den Einfluß der stark angestiegenen Pkw-Verfügbarkeit auf die Verkehrsmittelwahl, aber auch des verbesserten Radwegeangebotes, mit der Konsequenz rückläufiger Fußwege. Möglichkeiten zur Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens werden anhand von sechs Modellgebieten der flächenhaften Verkehrsberuhigung mit steigenden Aktivitäten der Bewohner, mit der ÖPNV-Förderung, verbesserten Fußgängerbedingungen nachgewiesen. Untersuchte Trendszenarien ohne Planungseinfluß, mit sektoraler Einflußnahme, bestätigen die Fortsetzung der bisherigen Entwicklung. Nur integrierte Maßnahmen zur Förderung des Fußgänger-, Rad- und öffentlichen Nahverkehrs mit gleichzeitig restriktiven Maßnahmen für den motorisierten Individualverkehr bewirken Veränderungen. Potentiale für den ÖPNV liegen in den derzeitig aus subjektiven Gründen Nichtnutzern sowie im Fahrtenanteil außerhalb des Spitzen- und Pendlerverkehrs. Der französische Bericht von Orfeuel stellt als bestimmende Charakteristika des Bevölkerungstrends bis zum Jahre 2025 das sehr geringe Wachstum in Europa, die gestiegene Lebenserwartung, zunehmende Teilnahme der Frau am Arbeitsmarkt, Zunahme der Ein-Personen-Haushalte, den vorzeitigen Ruhestand heraus. Unterschiede im Verkehrsverhalten der Bevölkerungskategorien werden beeinflußt durch die Wahl des Wohnstandortes, den zunehmenden Anteil älterer Menschen am Führerscheinbesitz, die Abhängigkeit vom Fahrtzweck. Offene Fragen der künftigen Entwicklung werden insbesondere aus der Sicht älterer Menschen diskutiert, darunter die Einflußnahme auf die Verkehrsteilnahme, Entwicklung des Pkw-Verkehrs, Geschwindigkeitsverhalten, Verkehrssicherheitsanforderungen. Die Berichterstatter aus Großbritannien, Bannister und Bayliss, behandeln den Einfluß sozialer Faktoren auf den Verkehrsbedarf, darunter der Mobilitätsveränderungen, Geschlecht, Alter, Verkehrsnachfrage im öffentlichen Verkehr. Zur Dynamik der Veränderungen mit Ausblick auf die nächsten 10 Jahre wird eingegangen auf die sinkende Geburtenrate, internationale Migration, Einkommensentwicklung, Änderungen im Lebensstil (Reisen, Freizeitentwicklung, Heimarbeit). Die steigende Verkehrsnachfrage wird sich fortsetzen, immer mehr vom Freizeitverkehr bestimmt und von jungen, älteren und weiblichen Verkehrsteilnehmern verursacht werden. Forderungen nach Priorität für den öffentlichen Verkehr werden erhoben. Im Ergebnis der Diskussion wird die Notwendigkeit einer gezielten Transportplanung unter Berücksichtigung der externalen Effekte herausgestellt.