Detailergebnis zu DOK-Nr. 41228
Unfälle mit Radfahrern in Bayern
Autoren |
H. Hülsen |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Mitteilungen der Beratungsstelle für Schadenverhütung (HUK-Verband, Köln) H. 33, 1993, 56 S., zahlr. B, T
In der Untersuchung wird das Unfallgeschehen mit Radfahrerbeteiligung in drei Polizeipräsidien des Freistaates Bayern analysiert. Mit dem im Detail untersuchten 4.428 Unfällen wurden etwa 40 % der gesamten polizeilich registrierten Radfahrunfälle Bayerns erfaßt. 88 % geschahen innerhalb geschlossener Ortschaften hauptsächlich in den großen Städten. 70 % der Außerortsunfälle ereigneten sich auf Straßen ohne Radverkehrsanlagen. Die aus anderen Untersuchungen bekannten typischen Unfallabläufe wurden auch hier bestätigt. Neu ist, daß nur 37 % der Unfälle von den Radfahrern und 63 % von den übrigen Verkehrsteilnehmern verursacht wurden (ohne Alleinunfälle). Innerorts waren bei drei Vierteln der Unfälle Pkw-Fahrer die Unfallgegner. Auffällig ist, daß Frauen relativ häufiger (64 %) an Knotenpunkten mit Radverkehrsanlagen verunglücken als Männer (56 %). Aus einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Radverkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden bei Fahrunfällen und sonstigen Alleinunfällen der Radfahrer läßt sich auf eine sehr hohe Dunkelziffer bei Stürzen schließen. Einem guten Oberflächenzustand und der Hindernisfreiheit von Radverkehrsanlagen ist also besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Der häufige Regelverstoß der Radfahrer "Fahren gegen die Einbahnstraßenrichtung" spiegelt sich nicht besonders bei den Unfällen wider. Weniger als 1 % aller verunglückten Radfahrer fuhren entgegen Einbahnstraßen, davon 2/3 verbotenermaßen auf Fahrbahn oder Gehweg.