Detailergebnis zu DOK-Nr. 41227
Nachfrageorientierte Verkehrsplanung - Studien zu einem Verkehrsverbund in Coburg und Umland
Autoren |
K. Schliephake |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Nahverkehr 10 (1992) Nr. 8, S. 69-72, 3 B, 1 T, 11 Q
Bis zum Abbau der innerdeutschen Grenze 1989/90 lagen Stadt und Landkreis Coburg mit insgesamt knapp 130.000 Einwohnern in einem hermetisch nach Norden abgeschlossenen Winkel Nordbayerns und blieben von den Transitströmen im Personen- und Güterverkehr weitgehend verschont. In dem fast geschlossenen Pendlereinzugsgebiet der Stadt spielten die öffentlichen Verkehrsmittel eine bescheidene Rolle. Mit dem Wegfall der Grenze war die Ruhe vorbei. Allein die Grenzöffnung bedeutete einen zusätzlichen Verkehr von 30 % bis 50 % in Stadt und Landkreis; Staus rund um die Stadt waren die Folge. Dies führte zu einer Untersuchung über die Neugestaltung des ÖPNV in der Region. Grundlage des zu erarbeitenden Konzeptes sollte eine Nachfrage- bzw. Potentialanalyse sein. Die Ergebnisse der Mobilitätsanalysen sind umzusetzen in konkrete Handlungsanweisungen für Verkehrsunternehmen und regionale Körperschaften mit folgenden Schwerpunkten: einheitliches Tarifangebot von Stadtbus, Regionalbus und DB-Schiene mit überschaubaren Tarifzonen; aufeinander abgestimmter Taktverkehr entlang von Achsen mit entsprechendem Nachfragepotential, auf den übrigen Routen bedarfsgerechte Verkehre; Anlage von Verknüpfungspunkten zwischen ÖV, NIV und MIV; Erarbeitung eines Marketingkonzeptes mit einheitlichem Erscheinungsbild als Grundelement zum Aufbau eines ÖPNV-Bewußtseins. Für jeden der sieben ÖV-Korridore, für die Nachfragepotentiale zwischen 1.200 und 4.800 Fahrgästen/Tag ermittelt wurden, wird ein konkretes Bedienungsprogramm mit Bus und Bahn vorgeschlagen.