Detailergebnis zu DOK-Nr. 41368
Glasfaserstäbe: Ein neuartiger Stoff zur Brückenvorspannung
Autoren |
H.-J. Mießeler R. Wolff |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Beratende Ingenieure (1992) Nr. 7/8, S. 43-47, 6 B, 4 Q
In Österreich wurden die ersten Brücken mit Glasfaserstäben als Vorspannbewehrung fertiggestellt. Während dieses Material für schlaffe Bewehrungen wegen des geringen E-Moduls ungeeignet ist, kann es als Spannbewehrung bei korrosionsgefährdeten Bauwerken mit Erfolg eingesetzt werden. Das Material zeigt folgende Unterschiede zum Spannstahl: Der E-Modul beträgt nur 51.000 N/mm2, das spezifische Gewicht ist 2,0 g/cm3, Glasfasern haben kein plastisches Verformungsvermögen, die Dauerstandfestigkeit beträgt 70 % der Kurzzeitfestigkeit, es besteht die Möglichkeit, Sensoren zur "Eigenüberwachung" der Bauwerke einzubauen. Bei den österreichischen Brücken kamen Spannglieder mit nachträglichem Verbund zum Einsatz. Für die Verankerung wird das 19-stäbige Spannglied mit 600 kN Gebrauchslast in einem profilierten Stahlrohr gefaßt und mit Kunstharzmörtel vergossen. Die integrierten Sensoren gestatten sowohl die laufende Überwachung der Spannglieder selbst (Bruch) als auch das Dehnungs- und Karbonisierungsverhalten des Betons. Die Verfasser erwarten bei industrieller Fertigung der Glasfaserspannglieder das gleiche Preisniveau wie bei korrosionsgeschützten Stahlspanngliedern.