Detailergebnis zu DOK-Nr. 41388
Blaue Zone München - Ein Konzept mit blauen Augen?
Autoren |
W. Schwerdtfeger T. Schlüter |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Internationales Verkehrswesen 45 (1993) Nr. 9, S. 502-506, 2 B
In Replik auf die Darlegungen Janssen's zu dem Verkehrskonzept einer "Blauen Zone" für die Innenstadt Münchens (internationales Verkehrswesen 4/93) werden aus der Sicht der verantwortlichen kommunalen Stadt- und Verkehrsplanung die Schwachpunkte des Konzeptes diskutiert. Vor dem Hintergrund der Zielsetzung eines stadtverträglicheren privaten Pkw-Verkehrs setzt das Konzept der "Blauen Zone" die falschen Signale: mit dem umfänglichen Bau neuer Parkhäuser an der Peripherie des aufgeblasenen City-Bereiches (der "Blauen Zone"), mit der Ausweisung einer neuen Ringstraße ("Blauer Ring") durch heute noch stark bewohnte Innenstadtrandgebiete und mit dem Versprechen reibungsloser Verkehrsabwicklung dank vollelektronischer individueller Ziel- (und Parkplatz-)führung wird suggeriert, daß die "Freude am Fahren" auch in Zukunft noch bis (fast) ins Herz der Stadt möglich sein könne. Stadtstrukturelle, ökologische, stadt- und verkehrsplanerische und nicht zuletzt finanzielle und durchsetzungsorientierte Gründe sprechen gegen die Realisierung eines solchen Konzeptes. Sollten entsprechende Finanzmittel in absehbarer Zeit tatsächlich einmal zur Verfügung stehen, so wäre der Einsatz in den zielgerechten Ausbau des ÖPNV-Systems der Region weitaus effektiver. Einzelne Teilelemente des Konzeptes sollten jedoch durchaus in die Diskussionen zum neuen Stadtentwicklungsplan der Landeshauptstadt München "München Perspektive - Stadtentwicklungsplan" einfließen.