Detailergebnis zu DOK-Nr. 41654
Beitrag zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Fortschreibung des Landesstraßenbedarfsplanes NRW
Autoren |
W. Stein P. Smeets F. Wolff |
---|---|
Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
UVP-report 7 (1993) Nr. 4, S. 184-188, 4 B, 1 T, 7 Q
Bei der Fortschreibung des Landesstraßenbedarfsplanes und des Landesstraßenausbauplanes (als Bauprogramm) sind alle vorgeschlagenen Neu- und Ausbauvorhaben hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit zu beurteilen. Um die Auswirkungen eines Straßenbauvorhabens auf die Umwelt frühzeitig und umfassend zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten sowie bei allen behördlichen Entscheidungen zu berücksichtigen, ist die Prüfung der Umweltverträglichkeit auf allen Planungs- und Entscheidungsebenen erforderlich - so auch auf der Ebene der Bedarfsplanung. Um landeseinheitlich vergleichbare und umfassende Kriterien zur Beurteilung der Umweltsituation eines Vorhabens zu erhalten, haben das Ministerium für Stadtentwicklung und Verkehr NRW sowie die beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe den o.g. Beitrag zur UVP bei der Fortschreibung des Landesstraßenbedarfsplanes NRW erstellen lassen. 240 Straßenbauvorhaben wurden auf ihre Umweltauswirkungen hin systematisch untersucht. Die Untersuchung orientierte sich dabei größtenteils an das methodische Prinzip entsprechend dem Merkblatt zur Umweltverträglichkeitsstudie und umfaßte nachfolgende Schritte: 1. Einstufung der Empfindlichkeit einzelner Umwelt- und Funktionsbereiche mittels vierstreifiger Skala sowie entsprechende Darstellung in Empfindlichkeitskarten einzelner Umweltgüter. 2. Ermittlung und Darstellung der "Gesamtempfindlichkeit" mit Aussagen über die Konfliktdichte. 3. Ausweisung eines "vergleichsweise" konfliktarmen Planungsraumes. 4. Darlegung der "projektbezogenen Wirkintensität". 5. Schutzgutbezogene Ermittlung der Umweltbelastung über die Verknüpfung von Wirkintensität und Empfindlichkeit einzelner Umweltbereiche. 6.) Darlegung technischer Vermeidungsmöglichkeiten. 7. Zusammenführung der Umweltbelastungen einzelner Schutzgüter und der Effektivität der jeweils zugeordneten Vermeidungsmaßnahmen. 8. Klassifizierung der "Gesamtumweltbelastung" und deren kartographische Darstellung. 9. Gegenüberstellung der Aussagen zur Gesamtumweltbelastung zu den Gesamtumweltentlastungen. Mit Hilfe von Tabellen, Karten und textlichen Erläuterungen wurde eine nachvollziehbare und transparente Darstellung sowie Einschätzung zu erwartender Umweltkonflikte als Entscheidungshilfe ermöglicht. Trotz aufgezeigter zukünftiger Verbesserungsmöglichkeiten hat sich beim UVP-Beitrag der raumbezogene Untersuchungsansatz bewährt. Dem Vermeidungsgebot im Sinne der Umweltvorsorge wurde so Rechnung getragen. Der vorgestellte UVP-Beitrag ermöglicht den Entscheidungsträgern, die aufgezeigten Umweltfolgen ihrer Entscheidung auf der Basis landeseinheitlicher Kriterien zu berücksichtigen. Der UVP-Beitrag zur Bedarfsplanung wird als 1. Schritt in Richtung "Programm-UVP" angesehen.