Detailergebnis zu DOK-Nr. 42091
Einfluß des Bezugsintervalls in Fundamentaldiagrammen auf die zutreffende Beschreibung der Leistungsfähigkeit von Straßenabschnitten
Autoren |
T. Sachse |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 614, 1992, 161 S., zahlr. B, T, Q
Der Forschungsbericht zum Einfluß des Bezugsintervalls in Fundamentaldiagrammen auf die zutreffende Beschreibung der Leistungsfähigkeit von Straßenabschnitten beinhaltet eine theoretische und eine empirische Untersuchung des Themas. Einleitend werden die allgemeine Problematik der Messung von Verkehrsparametern und die Problematik bei der Aggregation der Meßdaten diskutiert. Anhand von statistischen Abschätzungen wird aufgezeigt, daß die Wahl eines festen Bezugsintervalls immer von der späteren Verwendung abhängen wird. Hier spielen die gegensätzlichen Forderungen nach Aktualität und Sicherheit der Meßwerte eine entscheidende Rolle. Für die meisten Anwendungen in den Bereichen Verkehrssteuerung und Bemessung stellt eine Intervallänge von 5 Minuten eine günstige Lösung dar. Im Bereich der Verkehrsbeeinflussung sind dagegen Intervallängen im Bereich einer Minute sinnvoll, da hier die Aktualität der Daten entscheidend ist. Die empirische Untersuchung des Themas geht von der Annahme aus, daß Fundamentaldiagramme aus stationären Intervallen unterschiedlicher Dauer ein gesicherteres Abbild des Verkehrszustandes wiedergeben als Fundamentaldiagramme aus konstanten Zeitintervallen. Fundamentaldiagramme aus stationären Datenpunkten können dann mit Fundamentaldiagrammen auf der Basis konstanter Intervallängen verglichen werden. Dazu werden zuerst verschiedene Stationäritätstests auf ihre Anwendbarkeit, auf die vorhandenen Messungen an einbahnigen, zweibahnigen Bundesstraßen, untersucht. Als geeignet hat sich dabei der Stationäritätstest von Jacobs (1979) erwiesen. Um Aussagen über das Bezugsintervall machen zu können, werden Fundamentaldiagramme unterschiedlicher konstanter Intervallängen und stationäre Fundamentaldiagramme gegenübergestellt. Für die mathematische Beschreibung des Fundamentaldiagramms wurde ein Zweibereichsmodell gewählt, bei dem der Bereich des freien Verkehrs durch eine Gerade beschrieben wurde. Die Auswertung der vorhandenen Verkehrsmessungen durch Verkehrsstärke-Geschwindigkeits-Diagramme ergab eine tendenzielle Übereinstimmung der maximalen Verkehrsstärken des stationären und des 5-min Intervalls. Hinsichtlich der zu wählenden Intervallängen zur Beschreibung der maximalen Verkehrsstärke sind damit zwei Ansätze vorhanden. Zum einen kann bei neu durchzuführenden Messungen eine stationäre Auswertung oder eine Auswertung in 5-min Intervallen vorgenommen werden, die dann beide eine Leistungsfähigkeit in der gleichen Größenordnung liefern. Vorhandene Fundamentaldiagramme, die auf der Basis von 60-min Intervallen ermittelt wurden, können auf Grund des Zusammenhangs q(Index 60) = 0.84q(Index 5), in 5-min Intervallen umgerechnet werden.